Getriebeöl aufbereiten
Aufbereitung Getriebeöl

Das Getriebeöl soll, wie jedem Ape-Fahrer bekannt ist, im 4 - 5.000 km-Intervall gewechselt werden. Der Grund hierfür liegt an dem Abrieb der Zahnräder, der beim Schalten entsteht. Da das Getriebe nicht synchronisiert ist, weist das Öl nach einigen 1000 Kilometern viele kleine Metallspäne auf, die das Schalten erschweren. Je nachdem wie der Fahrer schaltet, ob sanft und weich oder aber brutal die Gänge reinhaut, entsteht so mehr oder weniger Abrieb im Getriebeöl.

Bei einem normalen Pkw verbleibt das Getriebeöl ca. 100.000 km im Getriebe, bevor es gewechelt werden sollte. Im Grunde genommen entsorgt der Ape-Fahrer nach ca. 5.000 km demzufolge sehr gutes Getriebeöl, welches noch für viele tausend Kilometer seine Viskosität hat. Eigentlich ist das eine Schande; für die Umwelt und letztendlich auch für den Geldbeutel.

Ich habe mich dazu entschlossen das Getriebeöl zu reinigen, um es wieder zu verwenden.

Dazu habe ich wie folgt besorgt:
- feines Sieb
- Trichter
- Kaffeefilter
- großes Glas (z.B. Gurkenglas)
- zwei Leimklammern

Das Gurkenglas muss absolut sauber sein. Mit den beiden Leimklammern habe ich den Kaffeefilter am Rand des Glases befestigt. Durch einen feinen Sieb schütte ich das zuvor abgelassene Getriebeöl, welches dann durch einen Trichter in den Kaffeefilter läuft.

So wird das Getriebeöl schon direkt beim Einfüllen von den groben Spänen befreit. In dem Kaffeefilter sammeln sich die feinen Metallspäne. Die ersten Tropfen des Öls fließen noch gut durch den neuen Kaffeefilter, danach dauert es mehrere Stunden. Je mehr sich der Filter zusetzt, desto weniger tropft von dem gereinigten Öl in das Glas. Ich lasse es über Nacht durchtropfen und fülle in der Zeit schon mal das zuvor gereinigte Getriebeöl ein.



Die ersten, groben Späne. Da ich die Gänge immer sehr sanft schalte, hält sich der Abrieb in Grenzen.



Gut zu erkennen der sehr feine Abrieb.



Ist das Getriebeöl durch den Kaffeefilter getropft, reinige ich es noch ein zweites Mal. Hierzu verwende ich aber keinen neuen, sondern nochmals den bereits verwendeten Kaffeefilter. Der Grund hier ist kein Geiz sondern der Grund, dass sich die Poren des Filters mit dem feinen Abrieb zugesetzt haben und beim zweiten Durchlauf der allerfeinste Abrieb auch noch rausgefiltert wird. Würde man einen neuen Kaffeefilter verwenden, dann würden die ganz feinen Metallrückstände mit dem Getriebeöl zusammen durch die Poren des Kaffeefilters tropfen.

Das Resultat nach dieser Prozedur ist absolut sauberes, gereinigtes Getriebeöl das neuem Öl in keiner Weise nachsteht.

Mein Vorrat an gereingtem Getriebeöl beläuft sich auf rund zwei Liter. Beim Wechseln des Getriebeöls kann ich also direkt auf zuvor gereinigtes Öl zurückgreifen, einfüllen und das abgelassene Öl direkt reinigen für den nächsten Wechsel. Die Intervalle habe ich auf ca. 2.500 - 3.000 km verkürzt - kost' ja nix !

Ob man nun neues Getriebeöl oder selbst gereinigtes einfüllt macht beim Schalten keinen Unterschied. Der Erfolg ist derselbe, die Ape lässt sich wieder viel leichter schalten.