November 2013 Dänemark

Mit der Ape nach Dänemark


Freitag, 08.11.2013

Endlich ist es wieder soweit, die nächste Ape-Tour beginnt. Vorbereitungen hierfür habe ich, so hoffe ich doch, zu Genüge getroffen. Alle Züge habe ich nochmals geölt, das Getriebeöl gewechselt, das Schaltgestänge gefettet, etc.. Das Gepäck ist verstaut, ein bisschen Werkzeug und ein paar Ersatzteile sind ebenso vorhanden. Ich hoffe, dass ich davon nichts brauchen werde.

Der Tacho zeigt bei Beginn der Fahrt 20.447 Kilometer an. Gegen Abend erst fahre ich los, da ich vorher noch anderweitige Verpflichtungen habe. Da es bereits dunkel ist, gibt es auch nicht viel zu sehen. Das Motörchen surrt vor sich her, die Tachonadel steht immer bei 40 – 45 km/h und vom Stick erschallt Rockmusik die Fahrerkabine.

Ich habe mir vorgenommen bis nach Cloppenburg zu fahren. Das sind rund 200 km. Nach 155 Kilometern aber, ich befinde mich gerade in Haselünne, übermannt mich die Müdigkeit und ich beschließe die Fahrt abzubrechen. Weiter zu fahren wäre zu gefährlich. Der Tag war doch zu anstrengend. Die Vorfreude auf diese Tour hielt mich anfangs wach, das sonore Fahren in der Dunkelheit aber ist langweilig. Bevor ich irgendwann während der Fahrt einschlafe, es ist schließlich schon kurz vor 03.00 Uhr, suche ich mir lieber einen Platz und lege mich in mein Bettchen. Mein Hotelzimmer habe ich schließlich mitgenommen.

Samstag, 09.11.2013

Um 08:00 Uhr klingelt der Wecker. Ich muss weiter, Hamburg wartet. Ich bin aber dermaßen erledigt, dass ich es erst um kurz vor 09:00 Uhr schaffe mich aus den Federn zu quälen. Die Nacht war nicht erholend. Starker Regen und heftiger Wind schlugen gegen die Ape. Ich habe zwar geschlafen, wurde aber immer wieder von den Geräuschen geweckt. Mehr müde als ausgeschlafen krabbel ich aus dem Heck. Wenigstens strahlt die Sonne und lässt auf einen schönen Tag hoffen.

Zum Duschen und Frühstücken halte ich diesen Platz für ungeeignet und entscheide mich dazu erst mal weiter zu fahren, um eine geeignete Stelle zu finden.

Ich finde nichts Passendes und beschließe bis nach Cloppenburg, wo ich ja eigentlich schon sein wollte, durch zu fahren. Gegen Mittag erreiche ich die Stadt. An dem dortigen Museumsdorf, ein schönes Freilichtmuseum, dessen Besichtigung ich für die Rückfahrt geplant habe, finde ich auf dem Parkplatz eine geeignete Stelle. Viel ist zu dieser Jahreszeit nicht los und so kann ich ganz in Ruhe duschen und anschließend frühstücken.

Danach räumte ich meine Ape auf, damit alles schön an seinem Platz liegt. Ich müsste zwar weiter, bummel aber noch ein bisschen herum, trinke noch einen Kaffee und es ist schon fast 16:00 Uhr, als ich meine Fahrt fortsetze.

Glücklicherweise zeigt sich das Wetter von der guten Seite. Es sind zwar nur 9 Grad, aber trocken und die Sonne kommt durch. Was will ich mehr im November verlangen ? Gegen 17:00 Uhr erreiche ich Bremen.

Ich mache keinen Stop, sondern fahre weiter. Die Besichtigung der Stadt habe ich für die Rückfahrt geplant. An der Weser entlang geht es immer weiter Richtung Hamburg...

Nachdem ich Bremen verlassen habe, muss ich ein wenig schmunzeln. Das Foto sagt alles...

Um 20:15 Uhr ist es dann endlich soweit, ich habe mein Ziel erreicht – Hamburg !

An der Süderelbe steht eine sehr interessante Brücke, die für den Fahrzeugverkehr gesperrt ist. An den Absperrpfosten vorbei, parke ich meine Ape ein und schieße ein sehr schönes Foto.



Die Speicherstadt, die ich mir als Besichtigungsziel gesetzt habe, haut mich dann voll aus den Latschen. Eine Pracht von schönen, alten Gebäuden zusammen mit einem herrlichen Lichtspiel. Ich bin vollends begeistert und mache sehr viele Fotos mit langer Belichtungszeit. Hier eine Kostprobe.



Ein Foto, währenddessen ein Auto vorbeifährt. Solche Fotos fand ich immer schon schön und bin froh, sowas überhaupt hinzubekommen, da die Fotografie nicht grad zu einer meiner Stärken gehört. Obwohl ich sehr gern und viel fotografiere, braucht mir keiner mit Fachbegriffen zu kommen. Ich bekomm sowas nur durch Ausprobieren hin und habe beim nächsten Mal schon wieder vergessen, welche Einstellung ich da eigentlich gewählt hatte. :))



In Natura wirkt das alles noch viel prachtvoller als auf Bildern. Der Eindruck ist enorm. Ich erkunde noch die Gegend um die Speicherstadt herum und bekomme durch viel Fummelei und Geduld an der Kamera noch einige, wie ich finde, sehr schöne Fotos hin. 

Und wenn man schon in Hamburg ist, sollte man auch die Reeperbahn nicht auslassen. Die Beleuchtung um die Ape herum entsprach dem Milieu.

An dieser Bude gönnte ich mir eine Curry-Wurst, die sogar ganz gut schmeckte.

Es war ganz schön Betrieb. Man konnte sogar Reisebusse aus weiterer Entfernung sehen, die die Leute hierhin brachten.

Die weit bekannte Davidwache durfte ich mir genauer anschauen, sowohl die hinteren Räume und Büros als auch die Zellen für die nicht so Artigen. Der Beamte vor Ort erklärte mir den Ablauf des Dienstes und was dort so alles passiert.


Nachdem ich mir den ganzen Bereich betrachtet habe, gehe ich in eine in der Nähe liegende deutsch-polnische Gaststätte und gönne mir noch ein Weizen, das ich in Ruhe genieße. Um 02:00 Uhr dann finde ich an einer Hauptstraße, der Max-Brauer-Allee, einen geeigneten Platz zum Übernachten.

Sonntag, 10.11.2013

Ein Foto meiner Übernachtungsstelle mache ich am nächsten Morgen. Der Wecker schmeißt mich um 06:45 Uhr aus dem Bett. Viel geschlafen habe ich zwar nicht, aber ich möchte ja heute Morgen den Fischmarkt besuchen.

Geparkt habe ich die Ape direkt am Hard-Rock Café wo ich später noch ein paar T-Shirts kaufe.

Auf dem Weg zum Fischmarkt schieße ich ein paar Fotos der Umgebung.

Und da ist er nun....

Menschentrubel ohne Ende vieler Nationalitäten.

Es gibt dort eigentlich nichts was es nicht zu kaufen gibt. Viele Händler mit einem großen Sortiment an Ware präsentieren ihre Verkaufsstände.

In einer Halle, ich vermute mal eine ehemalige Werkshalle, kann man brunchen und bekommt Musik einer Live-Band geboten, die sogar gute Musik macht.

An der Kaimauer mache ich noch ein paar Fotos, bevor ich mich auf den Rückweg mache und das Hard-Rock Café aufsuche.

Das Hard-Rock Café von der Wasserseite aus gesehen.

Mein nächstes Ziel ist der Michel. Auf der Fahrt dorthin eben noch mal an der Zufahrt zum Fischmarkt vorbei...

... durch einige Straßen...

... und schon stehe ich vor ihm. Ein schönes Gebäude, das von außen her schon einen imposanten Eindruck vermittelt.

Der Eingangsbereich...

... und das Innere.

Nach Besichtigung der Kirche begebe ich mich zum Turm.

Da ich eh noch genug laufen werde bei dieser Tour, entscheide ich mich in der 1. Etage für den Aufzug, um nach oben zu kommen. Es soll Leute geben, die vorschriftsmäßig dem roten Band entlang laufen, obwohl niemand ansteht, um dann an dessen Ende vor der Aufzugtür zu stehen, vor der sie schon zu Beginn standen... :)

Von oben ein herrlicher Blick über Hamburg:

Das Rathaus, welches ich im Anschluss aufsuchen werde.

Das letzte Stück nach oben, das aber gesperrt ist.

Für den Rückweg wähle ich die Treppe, um mir das Innere des Turms anzusehen. Man kann hier Räumlichkeiten für private Feiern anmieten.

Die Glocken schlugen glücklicherweise nicht. Mir wären wohl die Ohren weggeflogen.

Durch ein Fenster, schon fast unten angelangt, sehe ich meine Ape.

Nachdem ich mir Hamburg von oben angeschaut habe, geht es mit der Ape durch die Stadt zum Rathaus.

Meine Ape vor dem Hamburger Rathaus.

Der Platz vor dem schönen Rathaus.

Der Eingangsbereich. Man braucht sich nicht leise verhalten, da es Sonntag ist. In den Schlafabteils kann also niemand gestört werden.

Ich laufe danach noch ein bisschen in der Gegend herum und schieße einige Fotos.

Es ziehen zwar dunkle Wolken auf, sie verschwinden aber wieder sehr schnell. Der Himmel ist bald wieder schön blau.

Noch was an der Kamera entdeckt und ausprobiert. Wie man sieht, es hat geklappt: Panorama-Aufnahme.

Ich gehe noch durch die Europoa-Passage, ein Einkaufszentrum. Nicht besonders interessant, eher was für Frauen, oder Halb-Männer. :). Es war dort weder ein Baumarkt, noch ein Motorrad-Laden. Ich habe es trotzdem gewagt. Danach fahre ich weiter. Ich werfe noch einen letzten Blick auf das Rathaus und begebe mich in Richtung Flensburg.

Das Wetter ist wieder gut, die Sonne zeigt sich.

Gegen 17:00 Uhr halte ich auf einem Parkplatz, bau mein Badezimmer auf, dusche und bereite mir anschließend eine Mahlzeit. Obwohl es nicht gerade warm ist, schützt die Folie gut vor den Temperaturen. Einer heißen Dusche steht nichts im Weg.

Kurz vor 22:00 Uhr erreiche ich Flensburg.

In der Stadt stellte ich meine Ape ab und spiele wieder ein bisschen mit meinem Fotoapparat.

In einem netten Lokal nehme ich eine Mahlzeit zu mir und suche anschließend einen Platz zur Übernachtung. Ich finde einen an einer Straße gelegenen Parkplatz und verschwinde gegen 23:00 Uhr in meiner Koje.

Montag, 11.11.2013

Um kurz nach 08:00 Uhr stehe ich auf. Es ist kalt, so richtig eisig kalt. Die Scheiben sind dick zugefroren. Wieder ein mal bestätigt sich die gute Isolierung des Kastens. Ich habe innen nichts von der Kälte gespürt. Ganz im Gegenteil, es war richtig mollig warm. 

Dann muss ich aber den Kampf aufnehmen und raus aus dem Kasten. Ich lasse den Motor laufen, stelle die Heizung schon mal auf Vollgas und kratze die Scheiben frei. Kaum eingestiegen, frieren sie von innen zu. Es dauert also einige Minuten, bis die Scheiben soweit frei sind, dass ich fahren kann.

Auf einem großen Parkplatz finde ich ein sonniges, geeignetes PlätzchenHier übersteigt die Temperatur die Null-Grad-Grenze und deshalb ist der Platz ein guter zur Erfrischung.

Nun geht es in die Stadt.

Die Sonne scheint, der Himmel ist blau, es sind 2 Grad- herrlich !

Ich finde einen überdachten, windstillen Platz und bereite mir das Frühstück. Jacke an, heiße Tasse Kaffee in der Hand auf einem Stuhl sitzend, genieße ich die Herbstsonne.

Einige schöne Schiffe stechen mir ins Auge.

Ich gehe in die Stadt, wo noch nicht viel los ist.

In einer gemütlichen Seitenstraße nehme ich einen Poffertje zu mir.

Natürlich musste das Foto am Wahrzeichen Flensburgs sein.

Nachdem ich mir so einiges betrachtet habe, mache ich mich auf den Weg nach Dänemark, was nur einige Kilometer von hier entfernt liegt. Gegen 16:30 Uhr überschreite ich die Landesgrenze.

Ich fahre direkt nach Ribe, der ältesten Stadt Dänemark´s. Dort angekommen, spiele ich wieder ein bisschen mit meiner Kamera.

Bei diesem Foto fährt mir ein Radfahrer durch das Bild, was mir ganz entgegen kommt. Schöner Effekt. Rechts im Bild das älteste Hotel Dänemark´s, das Hotel Dagmar.

In dieser Pizzeria gibt es eine Stärkung. Leckere Frutti di Mare, der Preis des Biers haut mich fast um. Ein Glas kostet 6,90 Euro.

Gegen Mitternacht finde ich einen guten Platz zur Übernachtung. 

Dienstag, 12.11.2013

Es regnete nicht nur die ganze Nacht durch, das Wetter bleibt auch den ganzen Vormittag schlecht. Der Himmel ist zugehängt mit Wolken, zum Teil schüttet es richtig kräftig.

Ich will mir eine ruhigere Stelle zum Duschen und Frühstücken suchen und fahre dort erst mal weg.

Ribe sieht am Tag genauso interessant aus wie nachts.

Auf dem Parkplatz eines Einkaufszentrums lasse ich mich nieder. Zwischendurch hört der Rgen kurz auf und ich kann im Trockenen alles umräumen und frühstücken. Danach geh ich einkaufen und anschließend durch die Stadt.

Auf dem Weg dahin sehe ich eine geparkte 50er Ape.

Beim Gang durch die Stadt bleibt es dann wieder bei dem schlechten Wetter. Nur zwischendurch hört es mal für ein paar Minuten auf zu regnen.

Auffallend ist der schöne Geschmack den die Dänen haben, um ihre Innenhöfe zu gestalten. Das war so interessant, dass ich mir fast jeden angeschaut habe.

Im Sommer muss das wohl ein Blütenmeer sein.

Eine Ecke ist schöner als die andere. Ribe ist wirklich eine schöne kleine Traumstadt.

Hier war ich am Abend zuvor.

Die Kirche von Ribe, die ich mir auch anschaue.

Und wenn ich schon vor dem ältesten Hotel Dänemark´s stehe, dann geh ich auch hinein...

Alles alt oder auf alt gemacht), edel, sehr gepflegt...

Wie schief der Boden dort zum Teil ist, kann man an diesem Raum besonders gut sehen.

Es geht weiter...

... zum ortsansässigen Wikinger-Museum.

Es gab sehr viel Interessantes zu sehen. Hier u.a. Holzteile eines Schiffes, die man bei Ausgrabungen gefunden hat.

Ein paar Häuser der damaligen Zeit als Modell.

Und auch im Maßstab 1:1 gab es was zu sehen.

Ich fotografiere die gesamte Ausstellung kurz und klein. Das alles hier aufzuführen, würde aber zu weit gehen. Deshalb hier nur ein paar Fotos des weit umfassenden Angebots.

Museen sind eigentlich nicht mein Ding, dieses aber übertrifft alle Erwartungen. Man bekommt das Leben der Wikinger sehr gut und hautnah präsentiert. Ich würde noch gern zum Wikinger-Freilichtmuseum fahren, doch leider hat dies nur bis Mitte Oktober geöffnet.

Ob die echt sind, weiß ich nicht...

Nachdem ich einige Stunden in dem Museum verbracht habe und aufbrechen möchte zu meinem nächsten Ziel, fährt mir beim Rausgehen direkt eine Ape vor die Füße. Das Teil ist so flott, bestimmt alles original...

Eine letzte Fahrt durch diese schöne kleine Stadt, die mir sehr gut gefallen hat und wo es viel zu sehen gab...

...kurz an der Rückseite der Kirche vorbei...

... ein letzter Blick auf Ribe...

... und weiter geht es über Land zum nächsten, gesteckten Ziel. Es soll die Insel Mandø sein.

Auf dem Weg dorthin, am Straßenrand, steht ein Verkaufsstand, an dem man Marmeladen, Kürbisse und Allerlei kaufen kann. Das Geld legt man dann einfach in eine dort befindliche Geldkassette. Ich kaufe 6 Eier, die ich morgens zum Frühstück machen werde.

Weiter geht es in Richtung Insel Mandø. Ich fahre durch einige kleine Dörfer, ansonsten nur Gegend...

Ich bin kurz vor der Überfahrt zur Insel. Hinten sieht man schon den Deich. Dort noch drüber...

...und dann geht es über fünf Kilometer lang über eine Straße, die aber mehr ein Weg ist. Sie ist nur bei Ebbe befahrbar. Bei Flut steht hier das Meer und die Insel ist von der Außenwelt abgeschnitten.

Zum Teil ist der Weg so kiesig, dass ich Befürchtungen habe, mit den schmalen Reifen der Ape stecken zu bleiben. Sie sackt ab und zu ganz schön tief ein. Bloß nicht stehen bleiben ! Die Straße darf man mit maximal 25 km/h befahren. Ich mache es mit 30...Das Risiko, dass ich stecken bleiben könnte und das Meer sich dann meine Ape holt, ist mir zu groß. Ich bin hier völlig allein, gebe Gas...

... und komme nach einer endlos lang scheinenden Zeit auf der Insel an.

Kurzen Überblick verschafft....

... und weiter geht es Richtung Inseldorf.

Dieses Haus fiel dem letzten Sturm zum Opfer, der zwei Wochen bevor  ich die Tour startete, im Norden tobte.

Als erstes fahre ich ein bisschen auf der Insel herum, um mir einen Überblick zu verschaffen und nach einer Stelle zum Übernachten zu suchen. Ich möchte nämlich die nächste Nacht hier verbringen. Es ist mal etwas anderes...

Näher an das Wasser fahren geht nicht.


Ich schau mir noch ein wenig die Insel an ...

... und finde einen sehr schönen Platz in einer windstillen Ecke an der Jugendherberge. Praktischerweise ist die sanitäre Einrichtung geöffnet und beheizt.

Es hört auf zu regnen und ich mache es mir in der Ecke gemütlich. Auf meinen Gaskochern bereite ich Gulasch und Nudeln zu. Nach Einnehmen der Mahlzeit lege ich mich gegen 20:00 Uhr in meine Ape und möchte eigentlich einen Film auf meinem DVD-Player schauen, aber ....

Mittwoch, 13.11.2013

... ich schlafe ein und werde erst gegen 08:00 Uhr am nächsten Tag wach. Satte 12 Stunden habe ich geschlafen. In dieser Stille, es war nur das Rauschen des Meeres aus der Entfernung zu hören, habe ich einen sehr erholsamen Schlaf.

Praktischerweise liegt das Fenster zum Wickelraum direkt neben der Ape. Also heize ich mein Duschwasser auf, lege den Duschschlauch durch das leicht geöffnete Fenster in den Raum und kann das erste Mal auf dieser Tour in einem warmen Raum duschen. Die Wickelauflage bildet eine wunderbare Ablage für meine Sachen.

Nachdem ich alles aufgeräumt und den Raum sauber hinterlassen habe, sucht ich mir eine sonnige, windstille Stelle zum Frühstücken, da mein schönes Plätzchen morgens im Schatten liegt.

Direkt um die Ecke werde ich fündig. Windstill und mit Bänken und Tisch genieße ich das Frühstück in der Sonne. Da hier kein Lüftchen weht, ist es auch relativ warm.

Immer wieder gehe ich zwischendurch auf den Deich und schau nach dem Wasserstand.

Die im Wasser stehenden Holzpfähle, die ich gestern bei der Ankunft als Ganzes sah, stehen noch tief im Wasser. Es wird also noch nichts mit der Überfahrt ans Festland. Ein Herr, den ich dort treffe, erklärt mir, dass man vor 14:00 Uhr nicht rüberfahren sollte, da im Verlauf des Weges eine Vertiefung ist und man an dieser vom Wasser mitgerissen würde. Erst um die genannte Zeit ist der Weg komplett frei und man kann gefahrlos fahren. Da ich keinerlei Erfahrung in diesem Bereich habe und die Verhältnisse hier nicht kenne, höre ich lieber auf seine Worte.

Ich beschließe eine Runde über die Insel zu fahren. Ein mal rum, so laut einer aufgestellten Tafel, sind es 11 Kilometer. 

Dieses Geschäft hat zu dieser Jahreszeit nur zwei mal in der Woche geöffnet, für zwei Stunden. Die Auslage ist momentan auch sehr begrenzt und beläuft sich lediglich auf Getränke und Postkarten.

Das Wetter spielt wieder gut mit und ich schieße an der Windmühle ein schönes Foto.

Eine fahrt auf den Deich, kurzer Blick auf die Straße - Überfahrt noch nicht möglich. Also nehme ich nun den anderen Halbkreis der Insel in Augenschein.

Wildgänse werden durch das Säuseln meines Motors aufgeschreckt.

Weiter geht es mit der Straße am Deich entlang...

Dunkle Wolken ziehen auf und wegen der Sonne bildet sich ein schöner Regenbogen über der Inselkirche.

Ich beschließe, sie mir mal etwas näher anzuschauen.

Innen, sehr schlicht und schön. Von der Optik her erinnert sie an Kirchen aus Western-Filmen. So wie es sich gehört. Von wegen, Wasser predigen und Wein saufen. Leider ist sie verschlossen und ich kann sie nicht von innen anschauen. So mache ich denn Fotos von außen durch die Fenster.

Weiter geht meine Fahrt durch sehr schöne und naturbelassene Landschaft.

Kurze Fahrt auf den Deich, Blick auf die Straße - ich kann ans Festland fahren. Da ich die Insel umrundet, durchfahren und mir alles angeschaut habe, setze ich meine Fahrt fort. Nur fünf Menschen habe ich dort gesehen. Ansonsten - völlig allein. Es war ein schönes Gefühl dort zu sein. Auf einer sehr kleinen Insel mal zu übernachten hat schon etwas Besonderes. Zu wissen, dass man von der Außenwelt völlig abgeschnitten und dem Willen der Natur ausgesetzt ist hat mir trotzdem sehr viel Spaß gemacht. Eine einmalige, schöne Erfahrung...

Stellenweise steht noch etwas Wasser, ich habe aber keine Bedenken weiter zu fahren.

Hier muss wohl die Vertiefung sein, von der mich der Däne ausdrücklich warnte. Ich bleibe zunächst stehen und überlege, ob ich vielleicht doch noch eine Zeit verstreichen lassen sollte, bis ich weiter fahre.

Ich schau mir die Vertiefung an. Etwa 10 cm Wasser steht dort noch. Vielleicht ist es stellenweise auch noch mehr. Spritzt es auf den Kerzenstecker, ist die Fahrt erst mal beendet und der Motor wird ausgehen. Dann kann ich, im Wasser stehend, alles trocken machen. Ich entscheide mich trotzdem für die Weiterfahrt. Augen zu und durch. Zweiten Gang rein und nicht ganz so flott, dann spritzt es auch nicht so.

Im Rückspiegel sehe ich wie das Wasser seitlich wegspritzt. Ein paar Hundert Meter und das Schauspiel ist beendet. Ich fahre wieder auf einigermaßen trockenem Boden.

Das Risiko war hoch, die Überfahrt hat geklappt, ich komme am Festland an. Nochmal ein kurzer Blick zurück mit schönen Gedanken an diese herrliche Insel mit der wunderschönen Landschaft, den interessanten Häusern und diesem tollen Alleinsein. Es hat sich richtig gelohnt dort hinzufahren...

Ich fahre nun zur Insel Rømø. Sie ist nicht so klein wie die Insel Mandø, sah aber auf den Fotos im Internet, bei der Planung der Tour, ganz interessant aus.

Diese Möwe begleitete mich ein ganzes Stück. Sie flog genau neben meiner Ape. So, als wenn sie sich das komische Gefährt mal näher anschauen wollte.

Dort angekommen, mache ich am Ortseingangsschild erst ein Foto.

Ich fahre direkt an den Strand.

Da dort auch andere mit dem Auto fahren, düse ich mit meiner Ape auch am Strand entlang. Der Sand ist fest und es lässt sich einigermaßen gut fahren. Bis ans Wasser allerdings trau ich es der Ape nicht zu. Sie hat schmale Reifen und zieht tiefere Spuren hinter sich her als die anderen. Bevor die Flut sie holt, bleibe ich also besser am Rand.

Trotzdem macht es Spaß, mal an einem Strand entlang fahren zu können. Da die Sonne scheint und sich ab und zu Wolken davor schieben, kann ich an der Stelle schöne Fotos machen.


Ich fahre über die Insel durch sämtliche Straßen und schau mir die Gegend an. Dabei stelle ich fest, dass es hier nur um Tourismus geht. Unendlich viele, zum Teil sehr schöne Ferienhäuser, sind hier zu sehen. Die meisten allerdings stehen zur Zeit leer. Einen richtigen Ortskern finde ich nicht.

Ich lande am Hafen, steige aus und schau mir das aus der Nähe an.

Ein paar Geschäfte finde ich doch und gebe die letzten Kronen aus.

Die Insel Rømø ist zwar erheblich größer als die Insel Mandø, trotzdem gefiel es mir auf der kleinen viel besser. Sie hat mehr Reiz. Ich mache mich wieder auf den Weg in Richtung Deutschland und überfahre die Grenze um ca. 19:30 Uhr.

Ich fahre noch bis nach Rendsburg, wo ich um kurz vor 22:00 Uhr eintreffe. Einen geeigneten Platz gesucht, unglücklicherweise genau neben einer Gaststätte. Als ich dort wieder raus komme, bin ich froh, dass die Ape nur ein paar Meter weiter steht... ich schlafe wunderbar bis zum nächsten Morgen.

Donnerstag, 14.11.2013

Die Nacht war gut, der Schlaf tief. Um 09:00 Uhr stehe ich auf.

Da ich an einer Hauptstraße übernachtet habe, fahre ich erst ein Stück weiter, um eine geeignete Stelle zum Duschen und Frühstücken zu suchen.

Ein leer stehendes Haus, welches zum Verkauf angeboten wird, zeigt sich als geeignete Stelle. Unter die überdachte Sitzecke eingeparkt und ich habe meine Ruhe...

In Glückstadt treffe ich um kurz vor 14:00 Uhr ein. Ich werde mit der Fähre übersetzen und habe somit den großen Umweg über Hamburg, der mir mehrere Stunden kosten würde, eingespart.

Die 7 Euro habe ich gern bezahlt. Mindestens fünf Stunden Fahrzeit habe ich durch die Fähre gewonnen. Ich möchte schließlich heute in Bremen eintreffen.

Weiter geht es Richtung Bremen...

In Ohlenstedt entschließe ich mich zu einer Pause und mache einen Kaffee. Es sind nur noch 35 Kilometer bis Bremen...

... und dort treffe ich dann gegen 18:00 Uhr ein. Parkplatzsuche ist kein Problem. Ab geht es durch die Stadt...

Beleuchtung macht aus Häusern manchmal richtige Wunderwerke und lässt sie ganz anders erscheinen als am Tag.

Die zu besuchen ist ja wohl Pflicht in Bremen !

Nach zwei Stunden suche ich eine gute Stelle zur Übernachtung. Ein sehr günstiges Parkhaus am Bahnhof kommt mir da entgegen. Ich fahre ins Unterdeck, stehe dort für die Nacht trocken und relativ warm. Hier weht kein Lüftchen.

Ich nehme diese gute Stelle zum Anlass, meine Ape ein bisschen aufzuräumen, eine Dusche zu nehmen und etwas zu essen zu machen. Niemand stört mich hier.

Nachdem ich alles erledigt habe, mache ich mich noch mal auf in die Stadt. In so einer großen Stadt ist immer was los. Direkt gegenüber dem Parkhaus ist die Disco-Meile und nebenan der Bahnhof. Viele Leute sind unterwegs und es gibt viel zu beobachten. Schließlich ist es schon 02:00 Uhr morgens, als ich wieder zur Ape zurückkehre. Ich habe gar nicht gemerkt, wie die Zeit verflogen ist. 

Ich lege mich in meinen Kasten, das Bett ist ja schon gemacht und schlafe ein...


Freitag, 15.11.2013

Um 08:30 Uhr ist die Nacht um- der Wecker. Ich habe ihn absichtlich so früh gestellt, obwohl ich ja spät im Bett war, weil ich ein Foto von der Ape an den Stadtmusikanten haben möchte. Früh ist bestimmt noch nicht viel los. Später wird es schwieriger werden.

Die morgenliche Zeremonie wird erledigt und dann geht es ab in Richtung Stadt. Ich muss ein bisschen warten, weil sich allerlei Touristen an diesen Figuren fotografieren lassen. Aber, wer Ape fährt, hat Zeit...

Ich komme schließlich zu meinem Foto und falle mit der Ape natürlich auf. Die meisten Leute haben Spaß an der Ape- nur ein Opa nicht. Der meckert rum und er kann mich mal. Nicht am, sondern tief drin... Soll er sich den ganzen Tag darüber aufregen, nach dem Foto habe ich den Spinner vergessen...

Wie ich finde, kommen die Bremer Stadtmusikanten gar nicht so richtig zur Geltung... :))



Damit er noch mehr Grund hat sich aufzuregen, fahre ich die Ape auch noch mitten auf den großen Platz und mache ein erneut schönes Foto. Mir gefiel diese Aktion...



Da in der Stadt überall Parkgebühr zu entrichten und die auch nicht billig ist, fahre ich ein wenig außerhalb, um einen Parkplatz zu suchen, der gratis ist. Ich weiß nicht, wie lang ich in der Stadt umherlaufen werde und habe keine Lust zwischendurch immer wieder Geld einzuwerfen, damit ich kein Ticket bekomme. Etwa einen Kilometer außerhalb werde ich fündig.



Ein schöner Spaziergang der Weser entlang, über die Brücke und schon bin ich mitten im Geschehen.





Der Bremer Dom, St. Petri.



Das Innere des Doms.






In das dem Dom angeschlossene Museum geh ich auch. Hier sind viele Fundstücke von Ausgrabungen ausgestellt.







Nach dieser Besichtigung gehe ich dann zur Böttcherstraße. Auf Grund der Architektur der Häuser gehört sie zu den Kulturdenkmalen und Touristenattraktionen von Bremen. Die Häuser stehen unter Denkmalschutz.



Diese Straße soll etwas Besonderes sein, ich finde sie einfach langweilig.








Nachdem ich dort durchgeschlendert bin, gehe ich zum Schnoorviertel. Der Name rührt daher, weil die Häuser hier wie auf einer Schnur aneinander gereiht sind.







Hier gefällt es mir schon viel besser. Alt, gepflegt, urig. Kein Haus gleicht dem Anderen. Jedes hat seinen eigenen Baustil und seine individuelle Farbe. Es macht richtig Spaß hier durch zu gehen.



Hier ist alles zu finden. Von Bekleidungsgeschäften über Gastronomie, Restaurants, Andenkenläden, bewohnten Häusern bis hin zu Hotels.





Unter anderem verbinden kleine, schmale Gassen die ebenso schmalen Straßen.







Ich gehe durch jede Straße, manche mehrmals, schaue mir die Häuser und Auslagen der Geschäfte an, setze mich in ein Restaurant zum Essen und verlasse diesen schönen Ort erst am späten Nachmittag.





Nachdem ich zu meiner Ape gegangen bin, fahre ich noch kurz an der Tiefgarage vorbei, in der ich die letzte Nacht verbrachte und setze meine Fahrt in Richtung Cloppenburg fort.



Gegen 19:00 Uhr etwa treffe ich in Cloppenburg ein. Auf dem Parkplatz des Museumsdorfs dusche ich an einer abgelegenen Stelle, mache schon mal das Bett und suche mir eine Örtlichkeit zum Schlafen, die nicht so einsam gelegen ist. An der Berufsbildenden Schule stelle ich meine Ape ab, gehe in ein nahe gelegenes Lokal und esse etwas.

Danach krabbel ich in meine Ape und einem erholsamen Schlaf steht nichts im Weg.

Samstag, 16.11.2013

Um 07:45 Uhr stehe ich auf und fahre zu dem Parkplatz des Museumdorfs. Hier ein Foto der Stelle, an der ich übernachtet habe...

In diesem Lokal habe ich gestern Abend gegessen und ein Weizen getrunken.

Nach der Dusche und dem Frühstück gehe ich zum Museum.

Hier wird das Leben aus früherer Zeit gezeigt. Wie die Menschen lebten, wie sie arbeiteten.

Die Häuser sind original und wurden irgendwo ab- und hier wieder aufgebaut.

Ein typischer Wohnbereich von damals ist hier nachgestellt. Rechts im Bild die Schlafkammern, wie sie zu der Zeit üblich waren. Zimmeraufteilungen wie heute, waren nicht üblich. Es spielte sich alles in einem ab.

Der reichere Bauer hatte einen dementsprechend größeren Hof und lebte großzügiger. Er hatte mehrere Räume, die viel größer waren und das Mobilar entsprechend gehobener.

Der Besitzer dieser Möbel war wohl einer der wenigen reichen Bauern. Das Mobilar wirkt auch in der heutigen Zeit noch sehr edel.

Vermutlich wurde dieses Zimmer, wie es damals üblich, nur zu besonderen Anlässen geöffnet und genutzt. Es war ja die "Gute Stube".

Ein gegenteiliges Beispiel. Ein Bauer, der nur zum Überleben arbeitete. Diese Höfe waren in der Regel sehr klein und einfach ausgestattet.

Und schließlich der Knecht oder die Magd, deren Zimmer üblicherweise im Stall zu finden waren. Hier ist nur ein Bett und manchmal auch ein Tisch mit Stuhl zu finden. Ein Schrank, oder wie hier, eine Ablage für persönliche Dinge, war selten.

Beheizt waren diese kleinen Räume nicht. Lediglich die Wärme, die die Tiere abgaben, diente als Wärmequelle.

Eine Schule, wie sie damals üblich war. Von außen...

... und innen.

Meine Tour neigt sich hier dem Ende zu. Das Dorfmuseum ist der letzte Abschnitt, den ich aufsuche. Es geht heimwärts. Knapp 10 Tage war ich wieder auf Achse und habe genau 1471 Kilometer hinter mir gebracht. Die Ape lief fehlerfrei. Jeder Kilometer war wieder ein Genuss und ich habe sehr viel zu sehen bekommen.

Die Dänen haben mich sehr positiv beeindruckt. Ich habe sie als ein nettes, zuvorkommendes, aber auch zurückgezogenes Volk, kennen und schätzen gelernt. Das Land selbst wirkte auf mich manchmal kühl und still, aber sehr ordentlich und vor allem sauber.

Mit der Ape dort über deren Landstraßen und durch deren, zum Teil sehr kleinen Dörfern mit den farbigen Häusern zu fahren, hat mir viel Freude bereitet. Ich werde bestimmt wieder dorthin fahren- irgendwann. 

Bald aber beginnt die Planung für die nächste Tour, die ich im Mai 2014 machen werde. Es treibt mich wieder in den Süden. Ich möchte wieder nach Frankreich. Dieses Land und dessen Volk hat mich 2011 schon derart begeistert, als ich mit meinem Sohn Stephan dort war, dass ich es noch besser kennen lernen möchte. Diesmal werde ich aber nicht nur bis nach Paris fahren, sondern durch ganz Frankreich, bis ans Mittelmeer, Marseille....