März 2011 - Tour an die Nordsee

Mit der Ape an die Nordsee

 

Samstag, 05.03.2011

 

Da ich nun endlich die neue Ape habe und in den letzten Wochen wirklich Entzugserscheinungen hatte, entschließe ich mich kurzfristig, direkt eine Tour zu machen. Mit meiner weißen TM war ich oft zur Mosel gefahren. Dies will ich der schwarzen aber zunächst nicht zumuten. Das werde ich machen, wenn sie eingefahren ist. Es ist in meinen Augen unsinnig den Motor auf gerader Strecke behutsam zu fahren, um dann in den Bergen doch wieder Vollgas geben zu müssen, damit ich überhaupt da hoch komme. Deshalb entschließe ich mich dazu, in Richtung Norden zu fahren. Keine Berge, alles schön flach, gut für den Motor.

Für die neue Ape wähle ich bei der Zulassung ein längliches Kennzeichen und fertige schon im Vorfeld eine entsprechende Halterung an. Diese zu montieren habe ich nun aber einfach keine Lust. Ich will endlich wieder Ape fahren. Nicht nur einfach um den Block, sondern direkt eine weitere Strecke. Ich montiere das längliche Kennzeichen auf die originale Aufnahme, die eigentlich für ein rechteckiges Kennzeichen gedacht ist. Das Aussehen entspricht zwar nicht meiner Vorstellung, muss jetzt aber erst mal so sein. Nach der Tour werde ich es ändern.


Ich baue provisorisch noch schnell das Radio ein, indem ich es einfach mit Draht unter der Sitzbank befestige. Strom nehme ich direkt von der Batterie und die Lautsprecher lege ich einfach auf den Boden unter die Sitzbank. Hauptsache, es spielt. Wie es jetzt aussieht, ist mir völlig egal.

Da ich im Kasten übernachten möchte, lege ich auf das Blech eine Folie und mehrere Tücher, um die Kälte von unten ein wenig abzuhalten. Darauf kommt die Luftmatratze. Paar Schlafsäcke und Bettzeug noch einpacken und dann kann es auch schon fast losgehen. Die Lüftungsschlitze im Kasten verschließe ich von innen mit Klebeband. Da es nachts noch kalt und der Kasten noch nicht isoliert ist, braucht da zusätzlich nicht noch unbedingt kalte Luft durchziehen.

Ich verpasse der Ape provisorisch mal einen sog. „bösen Blick“. Ob ich das so lassen werde, weiß ich noch nicht genau. Diese Version, wie ich sie mal eben so auf die Schnelle mache, bleibt in der Form auf keinen Fall. Ich nehme hierzu einfach nur schwarzes Isolierband. Sollte ich mich dazu entschließen, so etwas stetig haben zu wollen, dann werde ich mir etwas Richtiges anfertigen. Im Zubehör gibt es für die TM ja nichts Derartiges. Eine Idee, wie man die Teile anfertigen könnte habe ich zwar schon, aber eben noch nicht den Entschluss, das unbedingt auch haben zu wollen. Diese Isolierband-Version ist mehr so nach dem Motto „Wollen und nichts können“. Für die Tour reicht es aber und ich werde mir das des Öfteren anschauen, ob es mir auch wirklich gefallen würde.



Eben noch schnell einen Liter 2-Takt-Öl sowie einen Ersatzkanister mit Benzin einpacken und schon geht es los.

Es ist schon kurz nach 19 Uhr. Es gibt nur das Ziel in Richtung Norden zu fahren. Wohin mich diese Tour genau führen wird, wie lang sie dauern wird - keine Ahnung. Erst mal einfach nur fahren und genießen.

In Wesel fahre ich zunächst auf die B 70 in Richtung Rheine. Die gefahrene Geschwindigkeit beträgt immer nur zwischen 45 und 50 km/h. Beim Anfahren frühzeitig hochschalten, nie das Gaspedal bis zum Anschlag treten. Auch wenn die Motorenindustrie heutzutage behauptet, dass man Neufahrzeuge nicht mehr einfahren braucht, ich mache es trotzdem auf meine eigene Art. Ich habe bisher alle neuen Fahrzeuge; ob Autos, Motorräder, Roller oder die Api immer sanft eingefahren. Dass ich nie Ärger mit den Motoren hatte, sie später immer genügsam mit dem Sprit umgingen und nie Öl verbrauchten, führe ich auf eine vernünftige Einfahrphase zurück. Deshalb ist mir die Meinung der Motorenbauer egal. Ich habe dazu meine eigene und meine Erfahrungen bestätigen das.

Ich fahre gemütlich weiter und komme kurz vor Rheine auf die Idee, einfach mal einen Abstecher nach Nordhorn zu machen. Rheine kenne ich, Nordhorn noch nicht. Dass es nun schon dunkel ist, stört mich nicht. Städte sehen im Dunkeln mit ihrer Beleuchtung oftmals schöner aus als am Tag. Ich kreise ein wenig durch die Stadt und genieße deren Lichtspiele.

Kurz vor Mitternacht überkommt mich dann aber doch die Müdigkeit. Ich parke die Ape zwischen andere Fahrzeuge, krabbel in den Kasten, zieh die obere Klappe zu (von außen nicht verschlossen) und lege mich auf meine Matratze.

Eingeschlafen bin ich schnell und wach auch wieder. Was für eine Scheißkälte ! Das Bettzeug und die noch darauf liegenden Schlafsäcke wärmen zwar gut, aber von unten ist es die Hölle. Ich bin mehr wach als dass ich schlafe.



Sonntag, 06.03.2011

Kurz vor 5 Uhr ist es dann vorbei mit der Nachtruhe. Ich habe keine Lust mehr mich auf den Eisklotz, der eigentlich eine Luftmatratze sein soll, rumzuwälzen. Als ich die Klappe von innen öffne, der nächste Schock. Sibirische, gefühlte Minus 20 Grad. Kaum geschlafen, gefroren ohne Ende, der Kälteschock beim Rauskrabbeln aus dem Kasten, alle Scheiben zugefroren - ich habe die Schnauze echt voll. Mit bester Laune und absolut ohne Fluchen kratze ich mit eiskalten Fingern die Scheiben der Ape frei. Zum Glück habe ich wenigstens die Box eingepackt, die ich schon in der weißen Ape immer mit hatte und in der sich so einige wichtige Utensilien wie Eiskratzer, Warndreieck, Verbandkasten etc. befinden. Nachdem ich wieder startklar bin, geht es weiter.

Kurz hinter Nordhorn

Die nächste Station soll Haren sein. Ich überlege, was ich machen könnte. Weiter fahren und nachts im Kasten frieren anstatt richtig zu schlafen, ein Zimmer nehmen jede Nacht oder einfach umdrehen. Ich bin weder mit dem Frieren des Nachts, noch mit dem Gedanken ein Zimmer zu nehmen, noch umzukehren, zufrieden. Ich muss eine Lösung finden.

An einem kleinen Holzhäuschen mit Sitzbänken fahre ich rechts ran, packe den Gaskocher aus und mache mir erst mal einen heißen Kaffee. Beim Trinken stehe ich hinter der Ape und schau in den offenen Kasten. Mir kommen Ideen, wie ich ihn ausbauen könnte, um noch mehr Touren zu machen, die mich völlig unabhängig von einem Gästezimmer machen. Vor dem geistigen Auge läuft alles ab wie ein Film. Gedanklich ist sie schon ausgebaut und eine Idee knüpft sich an die andere. Immer mehr kommt mir in den Sinn, was ich alles mit der Ape anstellen könnte, damit sie so richtig gut für Touren zu gebrauchen ist. Ich fasse den festen Entschluss aus meiner schwarzen Kasten TM ein richtig schönes, kleines Wohnmobil zu bauen, mit allem Drum und Dran. Je mehr ich darüber nachdenke, desto mehr gute Ideen kommen mir in den Sinn.

Dass ich sie nun hier nicht verraten werde, ist ja wohl logisch. ;-) Die Umsetzung der Ideen in den Ausbau des Kastens werden aber noch dieses Jahr, und zwar bis zum Sommer, verwirklicht werden. Wenn ich dann wieder an die Mosel fahren werde, möchte ich völlig unabhängig sein von der Suche nach einem Zimmer. Ich möchte einfach in den Kasten kriechen, dort alles ordentlich verstaut haben, morgens meinen Kaffee und mein Brot gemütlich essen und den lieben Gott einen guten Mann sein lassen.

Wer möchte, kann regelmäßig meine HP besuchen und sich über den aktuellen Zustand meiner Ape gern informieren.

Kurz nach 8 Uhr treffe ich in Haren ein.

Da wir, als die Kinder noch klein waren, des Öfteren in der Ferienanlage des „Schloss Dankern“ Urlaub gemacht haben, entschließe ich mich dazu, dort vorbei zu fahren.

Erwartungsgemäß ist absolut nichts los. Die Saison startet erst mit Ostern. Wer kleine Kinder hat und den Urlaub nur auf sie abstimmen möchte, für den ist Schloss Dankern eine wirklich gute Adresse. Mehr Informationen hierzu auf der Internetseite www.Schloss-Dankern.de.

Hier ein paar Fotos der Ferienanlage. Allerdings geben sie zur jetzigen Jahreszeit natürlich nicht das Leben wieder wie es herrscht, wenn dort Hunderte von Kindern toben.

 

 

Gegen 10:40 Uhr komme ich in Ostfriesland rein, in den Landkreis Leer.

Auf einem Feld stehen Tausende Wildgänse. Ich bleibe stehen und beobachte sie. Das Geschnatter ist richtig schön, Natur pur. Ich schieße ein paar Fotos und als wenn sie es mir zeigen wollen, steigen sie plötzlich alle zusammen auf, um sich dann einige Hundert Meter weiter erneut niederzulassen. 




Ich parke meine Ape und gehe an den Hafen. Das Wetter ist super und die Temperatur angenehm. Anschließend latsche ich durch die Stadt. Insgesamt ist Leer eine sehr schöne, kleine Stadt mit interessanter Architektur und gemütlichen Gassen.

Weiter geht es nach Moordorf. Dort möchte ich mir das Moormuseum anschauen, das ich zwar schon kenne, einen Besuch aber immer wert ist.

Auf den Weg dorthin mache ich zwischendurch einige Fotos der schönen Landschaft. Oftmals sehe ich Häuser die völlig allein stehen, die Leute also keine Nachbarn haben und man bestimmt nur aus Gewohnheit ein so einsames Leben führen kann. Zum Anschauen, für mich als Tourist, wirkt so etwas idyllisch. Tauschen möchte ich aber nicht.

Die Leute, egal wo ich hinkomme, grüßen mich immer mit ihrem „Moin“. Des Öfteren hört man ja, dass die Ostfriesen ein Völkchen sind, welches ein wenig stur sei. Das kann ich absolut nicht bestätigen. Zu mir sind sie alle immer freundlich und wirken sehr sympathisch. Ein paar Fotos von der Fahrt nach Moordorf.

In Moordorf angekommen, gehe ich direkt in das dortige Moormuseum welches zwar klein, aber sehr fein und informativ ist.


Dort wird gezeigt, wie die Leute der dortigen Gegend früher lebten, in welchen Behausungen sie ihr Dasein fristen mussten wenn sie arm waren oder wie luxuriös sie wohnen konnten, wenn sie Geld hatten.

Das Folgende ist eine sog. Plaggen- und Sodenhütte. Die ältesten Häuser Moordorfs waren die Plaggen- und Sodenhütten der ersten Moorkolonisten. Die Plaggenhütten wurden aus Plaggen (ausgestochene Stücke aus der obersten, fest verwachsenen Schicht des Heidefelds), die Sodenhütten aus getrockneten Torfstücken (Soden) gebaut. Gebaut wurde mit dem, was man in der unmittelbaren Umgebung finden konnte.

Plaggen- und Sodenhütten wurden manchmal an der abgegrabenen Hochmoorkante errichtet, so dass diese bereits eine Gebäudewand des Hauses bildete. Manche Hütten errichtete man auch oben auf dem Hochmoor. Die folgende Hütte ist aus Heideplaggen gebaut und diente als erste Unterkunft für die neuen Kolonisten. So schnell wie möglich wurde dann eine Lehmhütte errichtet.

Eine Lehmhütte:

Noch in den 20er Jahren des 20. Jahrhunderts wurden in Moordorf Lehmhütten gebaut. In dieser Lehmhütte befindet sich der Schornstein innen an der Giebelwand. Manche Lehmhütten aber hatten diesen nicht, so dass das Feuer einfach auf dem Lehmfußboden brannte.





Die folgende Lehmhütte enthält Wohn- und Stallbereich. Im Wohnraum lebten bis zu acht Personen auf engstem Raum zusammen, zeitweise bis zu zwölf. Der Stall ist für Ziegen- und Schafeinstellplätze vorgesehen. Auch ein kleiner Hühnerstall ist vorhanden. Ebenso befindet sich hier die Lagerstätte für Torf und Wintervorräte (Heu und Stroh), sowie das Plumpsklo. Diese Hütte hatte bereits zwei Türen. Erntevorräte (Kartoffeln, Getreide und Gemüse) wurden im Wohnbereich unter den eingebauten Butzenbetten verstaut.

Das Kolonistenhaus

Diesem Haus sieht man von außen nicht an, dass es aus Lehmwänden besteht. Um das Jahr 1900 herum kam in Moordorf ein neuer Gebäudetyp auf. Gut erhaltene Lehmhütten wurden mit Backsteine ummauert, die man aus Abbruchhäusern und baufälligen, mittelalterlichen Burgen und Kirchen gewann. Im Mittelalter waren die Backsteine viel dicker als heute. Zur Demonstration sind an diesem Haus an der Seitenwand einige 500 - 800 Jahre alte Steine vermauert worden. Das Dach aus Stroh verschwand. Nun wurde schon mit handgeformten Tonpfannen eingedeckt. Der Kern blieb aber nach wie vor eine Lehmhütte.













Das Landarbeiterhaus

Das Haus ist im Stil des 19. Jahrhunderts. Derartige Gebäude wurden in Moordorf aber erst in den letzten siebzig Jahren errichtet, weil den Siedlern vorher das notwendige Geld fehlte. Es unterscheidet sich von den anderen vor allem durch die Größe. Die wesentlichen Baumaterialien sind Backsteine, Rundhölzer, handgeformte Tonpfannen und Reet. All diese Merkmale sind Anzeichen für einen gewissen Wohlstand der Erbauer.

Das hier gezeigte Haus, das ursprünglich 1844 ca. 7 km westlich von Moordorf in Engerhafe erbaut wurde, war noch bis Dezember 1979 bewohnt. Bemerkenswert ist vor allem, dass das Gebäude im Wesentlichen nur zwei Räume hat. Mensch und Tier lebten dicht beieinander unter einem Dach. Rechts vom Eingang ist ein kleiner Wirtschaftsraum mit Spülstein und Loch in der Wand zum Wasser hinausschrubben. Das Haus wurde von Vereinsmitgliedern 1980 am damaligen Standort im Dorf Engerhafe abgebrochen und im Moormuseum ab 1981 wieder aufgebaut.

 


Dies ist nur ein kleiner Auszug von dem, was man in dem Moormuseum geboten bekommt. Wer mehr darüber erfahren möchte, sollte es auf jeden Fall besuchen, wenn er mal in der Nähe ist. Es lohnt sich auf jeden Fall. Von Moordorf geht es weiter nach Aurich. Eine schöne Stadt mit einem interessanten Stadtkern.

 

















Geschlafen wird natürlich wieder im Kasten der Ape. Diesmal lege ich aber zwei Schlafsäcke und eine Fliesdecke auf die Luftmatratze, bevor ich mich darauf lege. Die Nacht ist herrlich. Keine Kälte mehr von unten. Ich schlafe tief, fest und mollig warm in meiner Ape. Obwohl es in der Nacht immer noch kalt ist, friere ich nicht. Ich habe also endlich die Lösung gefunden, wie man zum wohl verdienten Schlaf in der Ape kommt, auch wenn die Temperaturen nicht sommerlich warm sind.

 

Montag, 07.03.2011

Mein Weg soll mich heute in die Nähe von Norddeich führen. Ich möchte dort das Auto- und Spielzeugmuseum besuchen. Auf den Weg dorthin fahre ich querfeldein alle möglichen Nebenstraßen und genieße die schöne Gegend, die Ostfriesland zu bieten hat. An einer Batterie von Windrädern schieße ich einige, schöne Fotos. Eins davon, welches mir persönlich sehr gut gefällt:

 

Das Museum bietet neben ehemaligen Luxuskarrossen auch Oldtimer, interessante Zweiräder vergangener Zeit sowie Spielzeug aus alter Zeit. Zusätzlich führt es einen kleinen Verkaufsladen, in dem es interessante Artikel zu kaufen gibt sowie ein Restaurant.

















So eine Kreidler Flory 3-Gang fuhr ich mit 15 Jahren. Wer in den 80er Jahren ebenfalls eine Mofa fuhr weiß, wie gut und relativ einfach man den Motor der Flory umbauen konnte, um selbst damalige Klasse 4 Mopeds stehen zu lassen. Ganz so übertrieben hatte ich es allerdings nicht. Meine fuhr "nur" 85 km/h. Den hier zu sehenden sog. Cuppini-Lenker hatte ich an meiner Flory auch montiert. Die Armaturen hatte ich auch in der Art umgebaut, wie es auch diese Flory hier hat. Tacho bis 120 km/h und Drehzahlmesser. Bei der Flory meines Freundes bauten wir damals den kompletten Motor der damaligen Kreidler RS drunter. Sie erreichte damit eine Endgeschwindigkeit von 140 km/h.

So einen Zündapp - Roller legte ich mir 1982 zu. Er war beim Kauf schon ein altes Schätzchen. Ihn beließ ich motortechnisch im Originalzustand. Lediglich komplett zerlegt und umlackiert hatte ich ihn. Leider fuhr ich ihn nur 10 Monate, immerhin 10.000 Kilometer. Ein Auto fuhr mir damals hinten auf und ich überlebte den Unfall mit viel Glück. Der Roller wurde bei dem Aufprall in 1000 Stücke zerfetzt und war reif für den Schrott.

Von hier aus geht es dann nach Greetsiel. Ich war zwar schon einige Male dort, bin aber immer wieder von diesem schönen und malerischen Dorf fasziniert.

Dort zeigen sich dem Betrachter Bilder, wie man sie eigentlich nur von Postkarten kennt. Idyllische Häuser mit faszinierender Architektur, ein malerischer und kleiner Hafen mit in allen Farben gestrichenen Fischkuttern, verwinkelte und schmale Gassen, viele kleine Geschäfte mit allen möglichen, schönen Waren zum Verkauf. Kurzum - für mich persönlich ist Greetsiel das schönste Dorf an der Nordsee überhaupt. Wenn ich dort oben unterwegs bin, habe ich bisher immer einen Abstecher dorthin gemacht. Greetsiel ist einfach eine andere Welt.


Nachdem ich mir alles angeschaut habe, fahre ich nach Norddeich. Dort sehe ich mir die Stadt an, laufe den Strand zum Hafen entlang und sehe als Belohnung für den doch sehr anstrengenden Tag, einen der schönsten Sonnenuntergänge überhaupt.































Am gleichen Abend noch mache ich mich auf den Weg nach Emden. Nicht nur um dort zu übernachten, sondern auch, um mir die Stadt bei Beleuchtung anzuschauen.


Mein Parkplatz für die Nacht. Kosten: 2 Euro.


Dienstag, 08.03.2011

Die Nacht war gut, ich habe bestens geschlafen. Seit ich auf die Luftmatratze zusätzlich meine beiden Schlafsäcke und die Fliesdecke gelegt habe, gibt es weder von unten noch von oben Kälte. Das Klebeband, mit dem ich die Lüftungsschlitze des Kasten zugeklebt habe, ist mittlerweile entfernt, da es mir nun nachts zu warm im Kasten ist. Des Weiteren bildet sich nun kaum noch Schwitzwasser. Für den späteren Ausbau des Kasten habe ich inzwischen den Entschluss gefasst, ein Fenster einzubauen. Entweder an der Seite oder oben. Es sollte jedenfalls zum Öffnen sein. Ich werde mich im Campingzubehör darüber näher informieren.

Nachdem ich im Hallenbad geduscht und anschließend gegessen habe, schau ich mir noch ein wenig die schöne Stadt Emden an. Im "Otto Huus" habe ich sogar das Glück mit dem Neffen von Otto persönlich eine kleine Unterhaltung zu führen. Hier erfahre ich, dass Otto schon Ewigkeiten in Hamburg wohnt, was ich bisher nicht wusste.



Bevor ich mich nun so langsam auf den Heimweg mache, fahre ich noch nach Papenburg. Optisch reizvoll ist der Kanal, der mitten durch die Stadt fließt und in dem einige, alte Schiffe zum Betrachten stehen.














Von Papenburg aus geht es Richtung Heimat. In Haren gönne ich mir noch eine Übernachtung und treffe dann am Mittwoch gegen Mittag zu Hause wieder ein. Samstag mit Kilometerstand 50 abgefahren und Mittwoch mit Kilometerstand 886 wieder zu Hause eingetroffen. Die 1. Inspektion ist also bald fällig.

 

Als Ganzes betrachtet war es eine sehr schöne Tour mit vielen interessanten Eindrücken. Wer glaubt, dass man mit einer Ape nur langsam vorankommt und das Schlafen in dem Kasten eine Qual ist, den muss ich eines Besseren belehren. Obwohl ich nie schneller als 45 - 50 km/h gefahren bin, wunderte ich mich manchmal selbst wie flott es voran ging. Die Eindrücke, die man beim Fahren über die Landstraßen gewinnt, sind oftmals überwältigend. Man bekommt schöne Gegenden zu sehen und kann mal eben kurzerhand rechts ranfahren, um eine Sache genauer zu betrachten.

Selbstverständlich kommt es immer auf die persönliche Grundeinstellung sowie das Interesse an einer Sache an. Das ist bei jedem Hobby so und Ape ist nichts anderes als ein Hobby. Man mag es oder man mag es nicht. Überredungskünste sind zwecklos, man muss von der Sache persönlich überzeugt sein und Spaß daran haben.

Das Fahren mit der Ape ist weit ab von jeglicher Hetze und Eile. Es ist ein anderes Fahren als mit dem Auto oder Motorrad. Es ist Genuss pur. Wer nun meint, dass man viele Abstriche machen muss, dem sei gesagt, dass dies nicht der Fall ist. Der Spaß, den man hat sowie das Genießen der Natur auf Grund der langsameren Geschwindigkeit, dies alles lässt absolut nichts vermissen. Ich hoffe, dass dieser Reisebericht dir gefallen hat. Ich persönlich freue mich schon auf die nächste Tour...