Mai 2018 Ost- und Nordsee
Mit der Ape an die Ost- und Nordsee

Samstag, 26. Mai 2018

Die 18. Tour mit der Ape steht vor der Tür. Diesmal soll es ein bisschen anders werden als bei den bisherigen Fahrten. Nicht so viel rumfahren, rumhetzen, von einem Ort zum anderen, Kilometer abreißen. Es soll eine gemütliche Tour werden. Bisschen hier schauen, ein bisschen dort. Längere Zeit an einer Stelle verbleiben, entspannen. Es wird also mehr oder weniger eine "Rumgammel-Tour" werden. :)

Auch wenn diese Tour gemütlicher werden soll, vorbereitet werden muss sie wie alle anderen zuvor. Dazu gehört auch die Ape durchchecken, damit es keine bösen Überraschungen geben wird.

Auch so kann ein Ape-Motor nach über 74.000 Kilometern aussehen.



Der Befund nach Durchsicht des Motors - alles ok, es kann losgehen !

Was nicht in Ordnung ist, das ist die Sitzbank. Während sie auf der Beifahrerseite noch neuwertig ist, kann man den Teil auf der Fahrerseite eigentlich gar nicht mehr als Sitzfläche bezeichnen. Das ist dort mehr so eine Hängematte, die gehalten wird von zum Teil völlig verbogenen, gebrochenen Eisenfederchen, welche am liebsten die Fahrerkabine selbstständig verlassen, indem sie teilweise auf den Boden fallen und schon mal unter der Schuhsohle hängen bleiben. Kabelbinder ist aber ein gutes Verbandmaterial und half bisher über so manches Aua der Sitzbank hinweg. Formschön ummantelt wird dieser ergonomisch geformte Sitzteil von absolut welligem und an vielen Ecken eingerissenen, zerfledderten Kunstleder.

Auf Kurzstrecken; zur Arbeit, Baumarkt, spazieren fahren, alles kein Problem. Bei längerer Fahrt allerdings sackt der Körperteil, der auf der Sitzbank sitzt, immer ein Stück tiefer und nimmt mitunter schon seltsame Formen an. Nach dem Aussteigen kann es schon mal passieren, dass die Beine für einen Moment unterschiedlich lang sind, weil die ganze Körperhaltung für einige Momente völlig deformiert ist. Ein bisschen Recken und Strecken, kurze Strecke humpeln und alles renkt sich irgendwann wieder ein.

Einen ganz entscheidenden Vorteil aber, der nicht zu unterschätzen ist, hat eine komplett durchgesessene Sitzbank gegenüber einer neuen allerdings doch - die Kopffreiheit in der Ape nimmt mit jedem Kilometer zu ! Bevor ich aber eines Tages kaum noch über das Armaturenbrett schauen kann, muss ich da doch mal etwas ändern...



Das Schlafgemach ist bereitet, die Schränke und Regale müssen noch mit Gepäck vollgestopft werden.



Wenigstens zum Fahrtantritt soll die Ape strahlen und wird deshalb gewaschen.



Mit das wichtigste Teil bei allen Fahrten - der Dachkoffer. Hier kann ich alles das unterbringen was im Kasten zu sperrig wäre oder aber ich nicht oft benötige.



Der Kilometerstand der Ape bei der Abfahrt.


Gegen 18:00 Uhr ist es dann soweit. Ein kurzer Dreh am Schlüssel und die Rennsemmel lässt mit ihrem gigantischen Sound alles Drumrum verstummen. Die Fahrt kann losgehen....

Richtig weit soll es heute gar nicht unbedingt gehen, die Nacht soll auf keinen Fall zum Tag gemacht werden.

Es geht in Richtung Dorsten, dann Haltern und im Kreis Warendorf, in Westkirchen, bietet sich ein so schöner Parkplatz zum Verweilen an, dass meine Ape dort einfach stehen bleibt und entscheidet: "Hier wird übernachtet !"

So richtig Strecke abgerissen habe ich heute nicht, trotzdem sind 130 Kilometer zusammengekommen.

Da bei dieser Fahrt aber nicht nur Kilometer gefahren werden, sondern auch die körperliche Aktivität berücksichtigt werden soll, ist der Schrittzähler im Handy aktiviert und besagt für heute:

Gelaufene Kilometer: 5.25


Sonntag, 27. Mai 2018

Es ist genau 10:00 Uhr, als die Lebensgeister erwachen. Das war ein herrlich, langer Schlaf.


Die Sonne steht schon hoch am Himmel, das Wetter scheint vielversprechend zu werden.


Was sich als wunderbare Stelle zur Übernachtung bewies, war zum Duschen nicht so sehr geeignet. Aus dem Grund verließ ich diese Stelle, um einen geeigneteren Platz zu finden.


Ich fahre ein paar Kilometer...


... bis nach Bielefeld - Jöllenbeck. An einer heute geschlossenen Schule herrscht Ruhe....


Ohne die 12-Volt-Dusche wäre eine Ape-Tour komplizierter. Man muss dann, wie bei meiner ersten Tour mit meinem Jüngsten, ständig Ausschau nach Campingplätzen oder Hallen-/ Freibädern halten, um gegen Entgelt duschen zu dürfen.

Man verliert dann viel Zeit, die man besser mit Fahren durch herrliche Gegend zum nächsten Ziel verbringen kann.


Nach einer Dusche und einem reichhaltigen Frühstücksbüffet aus Kaffee, zwei Scheiben Brot sowie zwei verschiedenen Marmeladen geht es dann gemütlich weiter. Ein Ziel soll heute Herford sein.


Weit zu fahren ist es nicht, nur etwa 15 Kilometer.


Laut Angaben im Internet findet hier dieses Wochenende ein Keramikmarkt statt. Er wurde als sehr interessant bewertet.


Wenngleich er wirklich sehr klein ist und ich im ersten Anlauf auch direkt dran vorbeilaufe, muss ich den Bewertungen trotzdem beistimmen. Viele schöne, von Hand geschaffene Artikel gibt es hier zu kaufen.







An diesem Stand bin ich für eine Kleinigkeit fündig geworden.


Beim Herumschlendern zeigt sich, dass Herford eine sehr schöne Altstadt hat. Das muss näher betrachtet werden.









Als ich diesen Asiaten sehe, meldet sich mein Magen. Von außen sieht der Laden ganz gut aus, die Speisekarte klingt verlockend. Also rein in die gute Stube. Sie macht einen ordentlichen Eindruck und das Essen wird direkt bestellt.


Da es sehr warm ist, entschließe ich mich dazu, draußen zu essen. Manchmal sollte man sich lieber zuerst die Terrasse eines Lokals anschauen und dann das Innere. Was innen gut und sauber aussieht, ist draußen leider genau das Gegenteil.

Die Tische sind zwar sauber, aber lieblos eingedeckt - nämlich gar nicht ! Am Terrassengeländer hängen Blumenkästen. Das war´s - nur die Kästen. Blumen oder sonstige Pflanzen sind hier nicht vorhanden. Dafür präsentiert sich aber uralte, knochenharte Blumenerde in der offensichtlich Tabakpflanzen gezogen werden sollen. Die Anzahl der Zigarettenkippen lässt jedenfalls darauf schließen.

Ich hoffe, dass wenigstens das Essen angenehm und schmackhaft ist. Leider entspricht die Optik des Essens dem Anblick der restlichen Terrasse. Formfleisch mit Eimersoße und einem kleinen Haufen Reis. Am liebsten möchte ich dem Kellner den Teller in den Hals schieben.

Geschmacklich ist das gebotene Gericht allerdings das beste Abführmittel das ich bisher in meinem Leben gegessen habe. Es schmeckt einfach nach nichts.

Da ich aber mächtig Kohldampf habe, schiebe ich mir diesen Haufen Matsche in den Schlund und versuche durch wenig Kauen die Geschmacksnerven zu umgehen.

Zahlen, gehen, vergessen...

Wer also mal in Herford ist, dieses Lokal kann man gepflegt umgehen. Es gibt garantiert bessere - schlechter geht ja nicht.


Die Reise geht weiter. Noch 304 Kilometer bis zum Timmendorfer Strand.


Von Herford aus geht es ...


... in Porta Westfalica vorbei am Kaiser-Wilhelm-Denkmal...


... um dann in Lahde den nächsten, nicht geplanten Boxenstopp einzulegen.


Auf Grund eines Straßentrödel wird die Neugier geweckt.


Gutes, Neues und Altes, Gepflegtes und Schmieriges - das Angebot ist sehr reichhaltig. Die Grillbuden locken zum Essen, der asiatische Formfleischklotz liegt aber noch schwer im Magen und würde sich mit gutem Essen vermutlich nicht vertragen. Deshalb lasse ich es lieber sein. 





Die Wassermühle in dem Dorf lädt zum Verweilen ein. Mit einer Tasse selbstgemachten Kaffee aus meiner Onboard-Espressomaschine schmeckt der lösliche Kaffee aus dem Glas herrlich. Manches, was man zu Hause niemals essen oder trinken würde, ist auf so einer Reise fast schon eine Delikatesse.


Nachdem die weitere Fahrt durch Heemsen führt, ...


... wird die nächste Kaffeepause in Rethem (Aller) auf einem Parkplatz eingelegt.


Gemütlich geht es dann weiter durch Walsrode...


... und Bomlitz.


Es ist schon gegen Abend, als meine Ape in Soltau reindüst. Bis zum Timmendorfer Strand sind es noch ca. 150 Kilometer. Die Strecke bis dahin zu fahren, wäre noch machbar. Allerdings würde ich dann dort nach Mitternacht eintreffen. So lang noch zu fahren, habe ich aber keine Lust. Vielleicht gibt es hier noch etwas Gutes zu essen und anschließend eine geeignete Übernachtungsmöglichkeit...


Eine scheinbar gute Pizzeria ist schnell gefunden.


Nicht nur die Lokalität ist sehr ansprechend, auch das Essen. Gegen den Fraß in Herford ist das hier die reinste Delikatesse. So angenehm es hier auch ist, so wahnsinnig sind die Gäste am Nebentisch.

Vorlaut, nach Aufmerksamkeit schreiend, unhöflich, unsympathisch, arrogant, besserwisserisch und alle sonstigen schlechten Eigenschaften, die man als Mensch so haben kann, sind an diesem Tisch vereint.

Und dann immer dieser Blick in Richtung der anderen Tische, ob das Gesagte auch von den anderen Gästen gehört wird. Kurzum - 10 A****löcher ringen um die Aufmerksamkeit der umliegend sitzenden Gäste und keiner dieser Honks merkt, wie primitiv und dämlich er eigentlich ist.

Nach Platznehmen am Tisch dauert es keine halbe Minute und man erfährt, dass jeder dieser Widerlinge ein Reitpferd besitzt. Ein Pferd ist besser als das andere, jeder Reiter ist der Beste. Es wird geprahlt ohne Ende. Welches Pferd man doch in welchem Land irgendwo auf der Welt gekauft hat und welche Eigenschaften welcher Gaul mit sich bringt ! Total interessant für alle anderen, oder auch nicht.

Ich habe mir so vorgestellt, ich würde hier gerade mit meinen Arbeitskollegen sitzen. Das wäre ein richtig heiterer Abend geworden....

Die Krönung war ein Ende 60er, gestylt auf Mitte 20, dem alle Frauen zu Füßen lagen - egal welchen Alters. So meint er es wohl scheinbar. Optisch eine totale Witzfigur, charakterlich das Letzte. Er bittet einen dieser anderen Spinner doch tatsächlich lauthals darum, dass dieser mal die hübsche Kellnerin holen solle, weil er die noch nicht geschwängert habe.

Glücklicherweise ist das junge Mädchen im Lokal und nicht draußen im Garten, so dass sie es nicht hören kann. Alle anderen Gäste schütteln nur mit dem Kopf.

Von diesem ganzen Gelaber über das Nahrungsmittel Pferd bekomme ich richtig Kohldampf auf einen deftigen Sauerbraten. Leider steht der nicht auf der Speisekarte. Ist nun mal eine Pizzeria...

Die Pizza aber, sehr lecker. Einfach perfekt.


Nach dem Essen wird es Zeit eine Stelle zur Übernachtung zu suchen. Fündig werde ich am Krankenhaus von Soltau. Ich kann vorwegnehmen. Die ganze Nacht ist sehr ruhig und der Schlaf wird tief und fest.


Gefahrene Kilometer: 217

Gelaufene Kilometer: 6.52


Montag 28. Mai 2018


Um 03:00 Uhr reiße ich die Klappe der Ape auf. Was für eine Hitze. Tagsüber ist wunderbares Wetter und in der Nacht kaum kühler. Kurz durchlüften und ab da an lasse ich sie für diese Nacht leicht angelehnt und schlafe weiter.

Um 08:15 Uhr beginnt der Tag. Die Sonne scheint, es ist aber leicht bedeckt. Der Parkplatz ist nun natürlich gefüllt vom Krankenhauspersonal. Ich denke, dass ich mit der Ape und deren Dachkoffer kaum auffallen werde. Ist ja völlig normal, dass man mit so einer Fahrzeugkombination zur Arbeit fährt.

Nach dem Aufstehen stelle ich fest, Klappe und Fahrertür quietschen mächtig. Hätte ich zu Hause ja einölen können....

Zum Auffrischen der Kunststoffteile habe ich immer eine kleine Flasche Babyöl mit. Damit eingerieben werden diese ausgeblichenen Teile immer schön dunkel. Dass man damit auch Türscharniere ölen kann, ist natürlich praktisch und das Quietschen ist im Nu weg.

Mein Parkplatz...


Dem Personal den Parkplatz wegzunehmen ist für eine Nacht noch akzeptabel, jetzt hier aber die Dusche aufzubauen und gemütlich zu frühstücken würde wohl aber den Rahmen sprengen.

Es fällt also der Entschluss heimlich zu verschwinden und eine geeignete Stelle zu suchen. Gar nicht weit weg, in Amelinghausen, bietet ein Stellplatz für Wohnmobile beste Voraussetzungen. Kurz auf das Parkplatz-nur-für-Wohnmobile-Verkehrszeichen geschaut, mit der Ape verglichen - passt ! Ich habe eindeutig ein Wohnmobil...


Der Platz ist wirklich klasse, sehr ruhig und herrlich gelegen.

Duschen...


... frühstücken, alles kein Problem.

Ich ziehe zwar die neidischen Blicke der anderen Wohnmobilbesitzer auf mich, bin das aber schon gewohnt. Ich kann ja nichts dafür, dass sie sich nichts Richtiges leisten können und in ihren riesigen, weißen Blechbüchsen duschen und frühstücken müssen, während ich das alles bei jedem Wetter draußen machen darf, nachdem alles mühsam aufgebaut ist. Man kann halt nicht alles haben !

Weiter geht es durch Betzendorf...


... Melbeck...


... und ruckzuck ist Lüneburg erreicht.


Ein Parkplatz ist schnell gefunden.


Lüneburg ist eine phantastische Stadt mit herrlich schönen Häusern und interessant gepflasterten Straßen.









In Lüneburg befindet sich auch das Hotel Bergström, bekannt (oder auch nicht) aus der Fernsehserie "Rote Rosen".



Wie das Hotel selbst ist auch die Außenanlage sehr hübsch gestaltet.




Weiter geht´s in Richtung Timmendorfer Strand. Auf dem Weg dahin müssen die Wasservorräte aufgefüllt werden. Wie schon so oft, dient auch hier in Breitenfelde ein Friedhof als gute Quelle.


Kurz vor dem Ziel, in Hemmelsdorf, wird nochmal eine kurze Pause an dem dortigen See eingelegt. Eine sehr schöne Ecke dort...


Die Feuerwehr hält hier grad eine Übung ab.








Gegen 20:00 Uhr ist Timmendorfer Strand errreicht.


In Niendorf wird die Ape abgestellt und erstmal ein Überblick geschafft, wo man denn hier überhaupt gelandet ist.



Der erste Weg, direkt an den Strand...


.... Ergebnis: sehr zufrieden !


Da in Niendorf selbst aber nichts mehr los ist, geht es kleines Stück weiter zum Hafen. Außer die Restaurants, ist hier aber auch schon alles geschlossen.


Hunger auf ein großartiges Gericht besteht aber nicht, eine Kleinigkeit würde schon reichen. Lust sich selbst etwas zuzubereiten besteht noch weniger.

Wie günstig, dass diese Bude noch geöffnet hat. Hier gibt es kalte Getränke und leckere Frischbrötchen.


Das Fischbrötchen ist wirklich lecker.


Ich schlender noch ein wenig durch das Hafengebiet, bis es dann Zeit wird nach einer Übernachtungsmöglichkeit zu suchen.





Fündig werde ich letztendlich in Niendorf auf dem großen Parkplatz bei Edeka. Für die meisten Parkplätze in dieser Gegend ist eine Gebühr zu entrichten, sie sind nur für bestimmte Gäste oder aber nur zum Kurzparken. Dieser hier ist gratis und uneingeschränkt nutzbar.

Ape einparken, rein ins Bettchen, noch kurz den Meeresblick aus dem Heck genießen und dann wird gepennt.


Gefahrene Kilometer: 173

Gelaufene Kilometer: 9.09 km


Dienstag, 29. Mai 2018

Die Wahl des Parkplatzes ist genial. Der Schlaf war bestens. Niemand hat gestört. Um 07:00 Uhr wird aufgestanden.


Zum Frühstück wird heute das Büffet gereicht. Ausgiebig, reichhaltig, exotisch und das beste, es macht satt !


Nach dem Frühstück geht es zum Strand Sonne tanken.




Erst ein wenig am Strand und der Promenade entlang laufen und dann bis 16 Uhr im Sand liegen.




Das Wetter ist einmalig. Strahlend blauer Himmel, pure Sonne und mächtig warm ist es. Mit der Ape geht es am späten Nachmittag nach Timmendorf. Sind zwar nur ein paar Kilometer und man könnte die laufen, die Lust dazu spricht aber dagegen.




Timmendorf ist eine schöne, kleine Stadt. Alles sehr sauber und gepflegt, riesige Villen zu exotischen Preisen und alles natürlich, wie an allen Urlaubsorten, auf Tourismus eingestellt. Verhungern und verdursten kann man hier nicht - wenn der Geldbeutel gefüllt ist. Manche Gerichte sind preislich annehmbar, andere wiederum unverhältnismäßig überteuert. Bevor man sich also irgendwo zum Speisen hinsetzt, sollte man sich vorab einige Speisekarten anschauen und miteinander vergleichen.

Nicht jeder fährt, so wie ich, mit einer komplett eingerichteten 3.5 Zimmer Wohnung durch die Gegend und versorgt sich überwiegend selbst.





Am Strand sind noch allerlei ungeöffnete Muscheln gestrandet. Die werden natürlich von den Möwen aufgesucht, geknackt und das Innere vertilgt. Ich entscheide mich dazu, diesen schönen Vögeln dabei zu helfen. Es wird von ihnen dankbar angenommen.


Um 21:00 Uhr wird der Übernachtungsparkplatz angesteuert und unmittelbar danach geht es in die Koje.

Gefahrene Kilometer: 23
Gelaufene Kilometer: 8.03


Mittwoch, 30.Mai 2018

Um 02:30 Uhr werde ich wach. Ausgeschlafen bin ich noch nicht. Die Wärme in der heutigen Nacht aber lässt mich nicht wirklich gut schlafen. Heckklappe aufreißen und mal kräftig durchlüften. Insgesamt bleibe ich eine ganze Stunde wach und ernähre mich zwischendurch mit einem Westernfrühstück - Cola und Zigaretten.

Danach geht es wieder in die Senkrechte bis 09:00 Uhr.

Beim Wegbringen des Leerguts entdecke ich eine schöne Quelle für den Wasservorrat der Dusche. Keine 100 Meter von der Schlafstelle entfernt, sehr praktisch.


Nach dem Frühstück und der Dusche geht es, am Strand entlang, zu Fuß nach Timmendorf.


Mit diesem Kameraden ist nicht zu spaßen. Er ist ein wenig aggressiv.



In Timmendorf angekommen, geht es an den Hafen.



Direkt am Hafen ist ein Restaurant, in dem fangfrischer Fisch zubereitet und angeboten wird. Wirklich lecker und empfehlenswert.



Gut gesättigt geht es wieder den Strand entlang.


Ein kurzer Besuch beim Mikado-Teehaus...


... das erbärmliche Leben von ein paar Hartz 4-lern betrachten und dann geht es zurück zur Ape. Da es ein Entspannungsurlaub ist, ist es auch erlaubt, die Matratze im Kasten am Tage zu testen.


Zwei Stunden später bin ich wieder wach und bereit für einen Trip nach Travemünde. Im Hafen von Travemünde liegt das bekannte Schiff "Passat". Eine schöne Viermast-Stahlbark aus dem Baujahr 1911.



Da es gegen Abend ist, herrscht kein großer Trubel mehr.


Direkt an der Straße, an einem großen Stein, brütet ein Schwanenpärchen.


Was die Ape auf der Straße, ist dieses Bötchen wohl auf dem Wasser. Klein, lahm, auffällig, zweckerfüllend.


Auch das gibt es in Travemünde - Bier aus dem Kohlenpott. Ich mag zwar am liebsten das friesisch Herbe; KöPi geht zur Not aber auch.


Insgesamt zwängen sich während meines Aufenthalts zwei riesige Schiffe durch den engen Hafen. Schon bemerkenswert, dass der Kapitän nirgendwo aneckt.



So langsam geht es zurück zum Schlafplatz. Nicht, dass jemand meint, mir den Platz wegnehmen zu dürfen.







Gefahrene Kilometer heute: 24
Gelaufene Kilometer: 17,9

Donnerstag, 31. Mai 2018

Um 08:00 Uhr ist die Nacht zu Ende. Heckklappe aufreißen und feststellen, es ist wie jeden Tag - Sonne ! Nach der Dusche und dem Frühstück werden die Wasserkanister frisch befüllt. Um für die zweite Dusche warmes Wasser zu haben, stelle ich die Kanister auf die Sitzbank. Die Sonne wird es schon richten.



Anschließend geht es an den Strand, um faul in der Sonne zu liegen.



Nachdem Sonne mich bisschen mehr Neger gemacht hat, geht es zurück zur Ape. Heute wird selbst gekocht ! Gaskocher raus, Pott drauf und nachdem das Wasser kocht, asiatisches Fertiggericht zubereiten.



Das fertige Essen sah nicht nur aus wie meine Madendose zum Angeln, es schmeckte auch so. Bisschen Geschmack brachte die künstliche Gewürzmischung, wenngleich auch nicht viel. Fertigprodukte sind, ob aus der Dose oder Tüte, irgendwie der letzte Sch***. Der ganze Mist landete, wie schon viele andere zubereitete Mahlzeiten aus Tüten oder Dosen, im Müll. Ich bekomme dieses Futter einfach nicht runter. Das war nun der letzte Versuch, ich mache es nie mehr wieder. Entweder wird richtig gekocht oder aber Essen gegangen. Einfach unappetitlich dieser chemische Kram.


Nachmittags geht es dann mal, am Strand angekommen, rechts ab. Die Gegend dort nennt sich Brodtener Steilufer. Einfach mal bisschen spazieren gehen.



Zunächst am Strand entlang, verläuft der weitere Verlauf des Weges oben auf dem Deich.


Von hier hat man einen schönen Blick auf das Meer.



Dass dieses Gebäude, offensichtlich ein Schullandheim o.ä., bald dem Meer zum Opfer fallen wird, ist offensichtlich. Der auf dem Foto sichtlich abgebrochene Teil war letztes Jahr noch vorhanden. Wird man dort nicht aktiv, ist das Haus in einigen Jahren verschwunden.


Nach knapp 4 Stunden bin ich wieder an der Ape und nehme erst mal eine richtige Mahlzeit zu mir.


Dusche aufbauen und das von der Sonne gewärmte Wasser genießen. Es ist schon fast zu warm.


Der Rest des Abends verläuft gemütlich. Butterbrot essen, ein bisschen die Promenade entlang laufen, lesen, sitzen und vor allem Bier trinken.

Gefahrene Kilometer: 0

Gelaufene Kilometer: 13.36


Freitag, 01.06.2018

Kurz nach Sonnenaufgang, es ist mittlerweile 10 Uhr, beginnt der Tag. Dusche und Frühstück wie immer, dann wird wieder etwas unternommen.


Ein kleiner Spaziergang am Strand ist wieder fällig.


Dabei fällt mir auf, dass hin und wieder Rosen umherliegen. Auf Nachfrage erfahre ich, dass diese angeschwemmt wurden und von Seebestattungen herrühren.



Schnell ist der Hafen in Niendorf erreicht.


Man sollte diesen Hinweis nicht vernachlässigen. Die Tagesgebühr für die Benutzung des Strandes beträgt 3 Euro. Zahlt man das nicht und wird kontrolliert, werden 12 Euro fällig. Und es wird kontrolliert !

Unter Benutzung fällt aber nur das Hinsetzen / -legen. Läuft man den Strand nur entlang, braucht man nichts zahlen.


Etwas über eine Stunde wird im Sand gelegen und gesonnt.


Im Hafen angekommen, beobachte ich zwei Fischer, die ihre heutige Beute aus den Netzen holen.



Kurz vor 15 Uhr ist die Ape wieder erreicht und es bietet sich ein schönes Schauspiel. Ein BMW, der einen Wohnwagen angehängt hat steht, fast an der Ape, auf dem Parkplatz abgestellt.

Opa Emil kommt mit seiner Olga im Wohnmobil den Parkplatz entlang gefahren und möchte um die Kurve, wo der BMW steht. Normalerweise schafft das jeder Lkw- Fahrer mit seinem 40-Tonner. Wie jeder normal denkende Autofahrer weiß, manchmal muss man schon mal einen größeren Bogen fahren, wenn das Fahrzeug etwas länger ist. Manchmal, aber nicht immer !

Opa Emil gar nicht... Schon beim Anfahren kann man sehen, das wird niemals passen. Aber egal, man kann es ja versuchen. Emil fährt keinen Bogen, er schneidet die Kurve erstmal. Könnte ja trotzdem klappen.

Es kommt wie es kommen musste, die ersten leichten Geräusche zweier sich berührender Fahrzeuge sind deutlich hörbar. Eigentlich sollte man jetzt bremsen, aussteigen und fluchen, weil man einfach zu blöde war. Emil nicht, er toppt das Ganze. Bisschen Gas geben, irgendwer hält wohl hinten das Wohnmobil fest. Bringt nix, mehr Gas ! Ein Knirschen, Knarzen und Splittern ist zu hören und der BMW hält störrisch seine Position.

Nun heißt es: Vollgas !!! Das Wohnmobil wird durchgeschüttelt, der BMW schreit vor Schmerzen und irgendwie muss Emil plötzlich verstanden haben: "Es geht irgendwie nicht voran !" Kurz vor Beenden dieses herrlichen Schauspiels kommt die Besitzerin des BMW schreiend und winkend um die Ecke geschossen. Ende der Vorführung. Schade eigentlich.

Emil steigt aus, schaut auf den BMW und schnauzt die BMW- Besitzerin erst einmal kräftig an, dass sie hier nicht parken darf. Doch, Emil, sie darf ! Dies ist ein Parkplatz. Dann geht er zu seinem Auto und schaut im vorderen Bereich nach, was war. Er stellt freudig fest, kein Schaden ! Ich, inzwischen unterstützend für die BMW- Besitzerin am Unfallort, erkläre ihm vorsichtig, dass es stimme, dass vorn kein Schaden sei. Der ist nämlich hinten. Das erstaunte ihn dann doch sehr. Kurzum - ein typischer Rentnerunfall. Mist machen, zu blöd zum Fahren, bisher 50 Jahre unfallfrei gefahren (gut, dass alle anderen immer gut aufgepasst haben) und wer ist schuldig ? Immer die anderen !

Ich mache einige Fotos und gebe der BMW-Besitzerin meine Personalien als Zeuge. Wer weiß, welche Version dieser alte Greis seiner Versicherung erzählen wird.



Nachdem die Show mit dem Helldriver beendet ist, geht es ab nach Lübeck.


In der Innenstadt ist es schwierig einen Parkplatz zu bekommen. Ich fahre ein bisschen außerhalb und stelle die Ape auf einen großen Parkplatz ab.

Das Holstentor, das Wahrzeichen von Lübeck.

Es ist ein Stadttor, dass die Altstadt nach Westen begrenzt. Im Laufe der Jahrhunderte wurde dieses Gemäuer ein bisschen schief und muss in regelmäßigen Abständen aufwändig restauriert werden, zuletzt 2005 / 2006. Es gibt tatsächlich welche die befürworten, dass man es abreißen solle, weil die Kosten für die Erhaltung hoch sind. Da frage ich mich allen Ernstes, ob diese so Denkenden einen Riss in der Schüssel haben. Für alles Mögliche stehen von heute auf morgen 100 Tausende und für ganz besondere Dinge sogar Milliarden Euro zur Verfügung und ein Jahrhunderte altes Gemäuer und Wahrzeichen soll abgerissen werden ? Die spinnen....


Es geht weiter in Richtung Innenstadt.




Mein Magen meldet sich. Da es schön warm ist, habe ich keinen Hunger auf fettes Essen. Ein Dönerladen mit vegetarischen Gerichten bietet sich an. Kurz die Speisekarte in Augenschein genommen und die Entscheidung ist gefallen.


Der vegetarische Döner schmeckt wirklich gut. Normalerweise halte ich nichts von diesem Hühnerfutter. Wäre der Mensch für Grünzeug gemacht worden, wäre er eine Kuh. Diese Pampe, gemixt und geknetet aus allem Möglichen, angereichert mit ein bisschen Grünschnitt ist geschmacklich aber trotzdem gut gelungen.

Preislich absolut im Rahmen, geschmacklich ein Volltreffer, ich bin satt. Muh !


Eine Abteilung, die meinem Interesse schon etwas näher kommt, weil gesund, kalorienarm, nahrhaft und ballaststoffreich.


Ich könnte mich so in die Regale legen. Die Preise - völlig übertrieben.


Weiter geht es durch die Stadt.



Auf dem Weg zurück zur Ape, im Park vor dem Holstentor, kann man einem Klavierspieler zuhören. Das Klavier selbst ist beklebt mit Panzerband und reichlich Zierrat geschmückt. Es wird hinter einem Fahrrad hergezogen.

Der Spieler versteht sein Werk und viele Leute sammeln sich um ihn herum.


Es geht zurück zum Timmendorfer Strand und schon bald in die Senkrechte.

Gefahrene Kilometer: 47

Gelaufene Kilometer: 14,74



Samstag, 02.06.2018


Um 07:30 Uhr ist die Nacht zu Ende. Es ist die letzte Nacht an diesem Ort. Heute soll es weitergehen. So schön es hier auch ist, es nützt nichts. Hier ist das Hauptziel der Tour. Sicherlich werden noch schöne Stellen kommen, aber jeder gefahrene Meter geht nun in Richtung Heimat. Soweit ist es aber noch nicht. Noch ist Urlaub angesagt.


Weil die Ape nach dem Aufstehen aufgeräumt und für die Fahrt alles ordentlich weggeräumt wird, wird das Frühstück heute gebracht. Zwar nicht ans Bett, aber an den Tisch - in der Bäckerei nebenan.


Nun heißt es Abschied nehmen von einer sehr schönen Gegend mit tollem Strand. Es geht weiter und Kiel soll das nächste Ziel heißen. Der Motor der Ape ist noch gar nicht warm, da sticht mir in Warnsdorf ein großer ländlicher Betrieb ins Auge. Scheinbar kann man hier Lebensmittel kaufen. Es sieht schick aus, Betrieb ist auch schon bisschen, also wird angehalten. Die Ape steht hier noch ziemlich allein. In einer Stunde aber wird sie umringt sein von einer Vielzahl an Autos.


Der erste Eindruck, der sich zeigt, ist positiv. Schon der Vorhof lädt zum Sitzen, Verweilen und Einkaufen ein. Geschäftstüchtig ist man also...




Wie sich auf einem Plakat zeigt, kann man hier nicht nur Lebensmittel und sonstige brauchbare und unbrauchbare Dinge einkaufen, dies ist auch ein kleiner Freizeitpark für Kleinkinder. Das hört sich nun richtig interessant an...


Empfangen wird man als Gast zunächst von der weltgrößten Kaffeekannensammlung. Was es alles gibt...


Zu kaufen gibt es hier fast alles was mit dem ländlichen Leben zu tun hat. Ob nun selbst gemachte Marmeladen, Liköre, Wurst, Teigwaren, Säfte - es ist alles da.


Natürlich gibt es auch Dinge zu ergattern, die die Welt nicht braucht. Aber, das gehört auch zum Geschäftssinn. Würde der Inhaber mit diesem Kram keinen Umsatz machen, dann wäre das alles wohl auch nicht mehr im Angebot. Es wird also scheinbar tatsächlich gekauft.


Nun zur Hauptattraktion dieses Hofs - Kinder. Dem Lärmpegel nach müssten hier schon unendlich viele sein. Es ist aber noch früh am Morgen und von daher ist die Besucheranzahl leicht überschaubar. Das was den Kinder hier aber geboten wird, ist erstaunlich. Von wegen blinkende und technisch aufwändige Karussels, Achterbahnen oder Sonstiges, heute so als selbstverständlich Angesehenes. Das gibt es hier alles nicht. Hier wird das geboten, was Kinder wohl immer noch am liebsten haben - ein kindgerechter Spielplatz. Hüpfkissen, Klettergerüste, Sandkasten, alle möglichen Spielgeräte, Trecker fahren und ländliche Tiere betrachten. Man hat sich hier richtig etwas einfallen lassen. Für die Eltern Getränke und Essen, während die Kinder sich austoben können.


Nur gucken, nicht anfassen. Die Tiere haben trotzdem ihre Ruhe hier. Wenn sie möchten, dann gehen sie durch den Stall nach draußen auf die große Wiese. Dort kann sie niemand stören.


Ein eingerichteter Raum mit großen Fenstern. Als Bewohner gibt es hier Ratten.


Gegen ein kleines Entgeld kann man auch mit dem Trecker fahren.


Eine alter Lkw mit Pritsche, umgebaut als Voliere für Wellensittiche.



Ich verweile hier bis mittags. Bisschen spazieren gehen, mal hier und dort schauen, irgendwo hinsetzen, Zigarettchen smoken, Kaffee trinken und den Kindern beim Spielen zuschauen. Dieses Gekreische, Geschreie, Jodeln, Rufen der Kleinen ist schon toll. Völlig unbekümmert gehen sie ihrer Fantasie und ihrem Spieltrieb nach. Man wird schon mal von vorbeifliegenden Kindern versehentlich kurz angerempelt oder geschubst. Das ist aber nicht schlimm, es gehört zum Spielen dazu.

Eine Stunde nach Eintreffen ist dieser Spielplatz dermaßen gefüllt, das hätte ich nicht für möglich gehalten. Den jungen Eltern scheint das also hier bekannt zu sein. Um die Mittagszeit muss es aber weitergehen. Ich hätte noch gern diesem fröhlichen Konzert von Kinderstimmen zugehört, Kiel wartet aber auf mich.

Es geht durch die schöne Landschaft von Ratekau...




...und schon bald ist Kiel erreicht.


Im Hafen von Kiel stehen einige riesige Dampfer bereit zur nächsten Abfahrt.


Über Stunden laufen deren Motoren und der Schornstein qualmt vor sich hin. Wahrscheinlich steht hier auch an der Straße ein Messgerät für Dieselabgase und irgendwelche Spinner verteufeln dann die Pkw für die hohen Messwerte. Total logisch diese ganze Diskussion.


Ape einparken und ab geht es in die Stadt.


Beim Laufen durch die Stadt gefällt mir am besten - gar nichts ! Kiel ist, für meinen Geschmack, eine absolut hässliche Stadt. Ich finde hier absolut nichts Interessantes.




Ein kleiner Lichtblick inmitten dieser seltsamen Stadt.


Für Kinder gibt es hier in dieser eintönigen Betonwelt einen Spielplatz. Ganz großes Kino ! Spielen läuft hier also nach einem Zeitplan ab, falls die Eltern sich denn diese Zeit auch nehmen. Ansonsten sitzen diese Kinder, die bestimmt glauben dass Kühe lila sind, wie Knasthühner in Legebatterien in diesen grässlichen Mietskasernen fest. Was für ein Leben gegen das der Kinder, die frei auf dem Land aufwachsen.


Kiel ist schnell erledigt. Hier gibt es nichts Schönes. Weiterfahren ist angesagt....


Der Zufall bringt mich gegen Abend nach Schleswig...




... und dort in die Altstadt.



Es sieht gemütlich aus...




... und da hier eine Party auf dem Marktplatz stattfindet, fällt der Entschluss daran teilzunehmen, sehr schnell.


Im Hellen wirkt das Ganze noch nicht so und auch die Stimmung ist noch nicht dementsprechend. Der DJ legt zwar eine CD nach der anderen auf und versucht die Leute anzuheizen, aber weder die Lichtverhältnisse noch der zu geringe Alkoholpegel bringt die Leute in Feierlaune.

Je später der Abend, desto besoffener die Gäste.... Das ist eine richtig tolle Fete hier. Die die tanzen, bringen Bewegungen hervor, dass einem Angst und Bange wird. Bei manchen hat man das Gefühl, dass sie grad der Schlag oder Infarkt getroffen hat und sie auf Grund Sauerstoffmangel zuckend nach Luft ringen.

Einige Partylöwen sind derart besoffen, dass sie wohl drei Tage einen dicken Schädel haben werden. Für Menschen unter 1.5 pro Mille ist das Tanzen nicht zu empfehlen. Nicht nur, dass die Weiblein und Männlein hier regelrecht über die Tanzfläche huschen, auch der in der Hand gehaltene Bierbecher ist nach jedem Tänzchen komplett entleert. Ein Teil getrunken, der Rest quer über die Tanzfläche verteilt. Nach einigen Liedern und gefüllter Tanzfläche sieht der Boden wie nach Starkregen aus. Kaum zu glauben was hier abläuft.

Bier treibt, und einen ganz besonders. Toilettenwagen gibt es zwar hier auch. Der Weg dorthin ist aber bei diesem Alkoholpegel recht weit und mühselig. Was macht man in so einem Fall also ? Richtig, an den Rand stellen, oben das Bier reinschütten und unten laufen lassen ! Sieht zwar jeder und alles biegt sich vor Lachen, aber egal. Heute ist heute und morgen ist morgen - und heute wird gesoffen ! Was morgen über einen geredet wird, das interessiert doch heute nicht. Obwohl alles unbekannte Menschen, macht es hier tierisch Spaß zuzusehen. Ich komme zeitweise aus dem Lachen nicht mehr raus. So etwas habe ich noch nie erlebt. 


Einige, die zum Lachen in den Keller gehen, gibt es hier natürlich auch.




Um 23.30 Uhr ist dann aber genug. Ich bin ko. Ab ins Bett. Die Musik dringt zwar noch dumpf in das Schlafgemach; die Müdigkeit aber überrollt mich bald und ich falle in einen tiefen Schlaf.

Gefahrene Kilometer: 153

Gelaufene Kilometer: 11.52


Sonntag, 03.06.2018

Es ist 06.30 Uhr, Zeit zum Aufstehen. Ich drehe eine kleine Runde durch die Altstadt. Von der Party gestern Abend ist nicht mehr viel zu sehen. Tische und Bänke sind weggeräumt und alles was sich an Müll angesammelt hat, liegt fein säuberlich in Müllsäcken in einer Ecke.

Ich suche eine etwas abgelegenere Ecke zum Frühstücken und Duschen und brauche nur einen Parkplatz weiter fahren. Wie gut diese Entscheidung ist, stellt sich knapp eine Stunde später heraus. In der Gaststätte neben des Parkplatzes ist heute Frühstücksbüfett angesagt. Gefühlte 30 Autos mit 100 Menschen kommen nach und nach angefahren. Der Duschschaum, der unter der Ape in einer langen und breiten Pfütze nach vorn zu einem Abfluss läuft, macht sich da besonders gut. Ich hätte mich besser mitten auf den Marktplatz gestellt. Da wäre es wohl erheblich ruhiger gewesen.




Nach dem Frühstück geht es weiter. Das heutige Ziel soll unter anderem Husum sein.


Nach einer gemütlichen Fahrt ist Husum mittags erreicht.



Am Friedhof kurz das Duschwasser auffüllen...


... Ape abstellen...


... und rein geht es ins Vergnügen - Straßentrödel in Husum !


Das scheint hier tatsächlich etwas Besonderes zu sein. Alles das, was seit 20 Jahren im Keller, Schuppen oder in der Garage lag, wird nun zu günstigen Preisen angeboten, damit der nächste diesen Schrott noch länger ungenutzt lagert. Ich kenne das eigentlich nur so, dass man so etwas in die Mülltonne wirft oder aber zur Sperrmüllannahme fährt. Wirklich brauchbare Dinge sind hier nicht zu finden.


Sehr gesprächig sind die Menschen hier auch nicht grad. Meist schauen sie nur etwas seltsam, wenn man durch das reichhaltige Angebot an unnützem Zeug schlendert.


Wäre dieser Straßentrödel nicht, hätte meine Ape hier gar nicht gebremst. Hier ist noch weniger als nichts, nämlich absolut gar nichts. Dieses Kaff ist einfach tot und Sehenswertes gibt es hier nicht. Also, weiterfahren !




Ein Stück weiter fällt mir ein schönes Dörfchen namens Tönning auf. Eine kleine Pause scheint sich hier zu lohnen.


Ein schönes, kleines Fischerdörfchen, dessen Besuch sich auf jeden Fall lohnt.





Aus diesem alten Werftgebäude hat man eine schöne Gaststätte mit Sitzplätzen innen und außen gemacht. Bei diesem Wetter schmeckt das Bier draußen, mit Blick auf den Hafen, natürlich besser.









Nach 12 Bier geht es auch schon weiter. Das nächste Ziel soll St. Peter-Ording sein. Am späten Nachmittag treffe ich dort ein.


Erst mal die Ape einparken und einen kleinen Überblick verschaffen, was es hier alles gibt.


Wie an jedem Touristenort, kann man weder verhungern noch verdursten. Das Angebot ist reichhaltig.



Erst mal eine Runde an den Strand...


Die Dünen dürfen hier nicht betreten werden. Deshalb führt ein langer Holzsteg bis zum Strand.







Wertvolle Kunst im Sand.




Auch wenn man bei Gosch nur ein Bier trinken möchte...


... man aber den Fehler macht und an der Grillstation vorbeikommt, die nach 1000 Köstlichkeiten riecht...


... dann kann man einfach nicht widerstehen. Verdammt lecker ist das !


Nach dem Essen noch einen Spaziergang am Strand, zurück zur Ape und eine Schlafstelle suchen. Das scheint gar nicht so einfach zu sein. Überall wird Parkgebühr verlangt. Bis 10 Uhr morgen früh darf ich hier aber stehen, ohne dass ich etwas zahlen muss.


Gefahrene Kilometer: 100

Gelaufene Kilometer: 13,72


Montag, 04.06.2018


Das Schönste, wenn man schon mit der Ape am Meer ist, ist morgens der Blick aus dem Kasten auf den Strand, das Meer und die Wellen, die kreisenden Möwen. Einfach herrlich !

Um 6 Uhr werde ich wach und trotz der tollen Aussicht, ich habe keine Lust aufzustehen. Sicherheitshalber löse ich einen Parkschein und kann nun theoretisch bis 19 Uhr hier stehen bleiben. Ich lege mich nochmal auf´s Ohr. Ich schlafe sofort wieder ein und werde kurz darauf wach. Es ist 10.45 Uhr...


Duschen und Frühstück sind angesagt. Da ich ja Zeit habe, lasse ich es gemütlich angehen. Um kurz vor 14 Uhr bin ich dann startklar für den Tag.

Eine Runde spazieren durch St. Peter-Dorf steht auf dem Programm.




Die Kirche in St. Peter-Dorf, an dessen Friedhof sich wunderbar die Wasservorräte auffüllen lassen.




Der schönste Garten im ganzen Ort, liebevoll gepflegt von einem sehr alten Ehepaar.




Ein feines Restaurant, dessen Küchendüfte in die Nase steigen. Ich weiß nicht, warum es so ist, aber ich habe schon wieder Kohldampf.


Rein in die gute Stube.



Das Essen hier ist sehr lecker und schön zubereitet.


Nach rund 6 Stunden spazieren gehen und gutem Essen beschließe ich, ein Ründchen zu schlafen. Für 2.5 Stunden geht es nun in den Kasten, von innen verriegeln, Decke über den Kopf und ab ins Land der Träume...

Einen guten Parkplatz habe ich zwischenzeitlich auch gefunden - ohne Parkgebühr.


Um 19 Uhr heißt es dann wieder aufstehen. Kurzer Trip nach St. Peter-Ording, bisschen herumgelaufen und zum Schlafen dann wieder nach St. Peter-Dorf.

Es war ein herrlicher Tag. Überwiegend den Tag verpennt, gut gegessen, bisschen was von der Gegend gesehen. Morgen wird das auf jeden Fall anders werden.

Gefahrene Kilometer: 17

Gelaufene Kilometer: 8,81


Dienstag, 05.06.2018


Heute wird gelaufen, und zwar bis zum Wasser. Wenigstens die Füße reinhalten. Um überhaupt in Strandnähe zu kommen, ist erst mal ein längerer Fußmarsch erforderlich. Die Strandgebühr wird schon weit vor dem Strand kassiert. Das Geld zahlt man aber gern. Es kommt dem Schutz der Dünen und den darin lebenden Tieren zugute.


Auch nach zig Hundert Metern inmitten der Dünen immer noch kein Strand in Sicht.


In weiter Ferne ist das auf Stelzen stehende Strandhaus zu erkennen.



Nachdem die Beine eigentlich schon genug haben - der Strand ! DasWasser ? Versackt, nix zu sehen. Ist einfach weg.



Irgendwo am Horizont muss es sein. Ganz schön weit weg...


Der Marsch beginnt... Am Ende der Erdscheibe sieht man kleine, bewegliche Punkte. Könnten Menschen sein.


Deutliche Anzeichen außerirdischen Lebens. Könnten aber auch Wattwürmer sein.



Nach 1.5 Stunden Marsch - Wasser !


Wäre die Flut zwischenzeitlich gekommen, hätte ich mich auf eine Düne retten müssen. Wenn sie denn nicht auch teilweise überflutet wird. 


Nach einer Ewigkeit Laufen kehre ich zum Ausgangspunkt zurück, biege kurz vorher ab nach rechts ab. Ein Marsch durch den freigegebenen Weg mitten durch die Dünen ist auch schön.

Die Flut ist schon wieder im Anmarsch. Ganz schön viel Glück gehabt...

Total erledigt lande ich irgendwann wieder bei meiner Ape und eigentlich habe ich nur noch einen Wunsch - schlafen. Zuerst aber duschen, eine Kleinigkeit essen, umso mehr trinken, Beine hochlegen, nix tun.

Als die Sonne langsam untergeht und der Mond zum Vorschein kommt, geht es ab in die Koje. Der Tag war verdammt anstrengend.

Gefahrene Kilometer: 0

Gelaufene Kilometer: 23,99



Mittwoch, 06.06.2018

Um 08:00 Uhr erwacht das Leben in der Ape. Duschen ist Pflicht, selbst das Frühstück zubereiten heute, keine Lust. Es wird beim Bäcker gefrühstückt und anschließend über den Markt geschlendert. Wie auf jedem Markt, jeder hat die beste Ware anzubieten. Obststände, Fisch-, Wurst- und Käsestände, Blumen und Pflanzen, Kleidung - alles ist da. Hätte ich Lust die Ape zu polieren, hätte ich mir ein paar Stücke Kleidung gekauft und zu Polierlappen umfunktioniert. Tragen kann man diesen Mist jedenfalls nicht.







Anschließend geht es zum Leuchtturm. In einer Siedlung die Ape geparkt, den Rest zu Fuß durch ein Stück Wald erledigt.




Besichtigen kann man den Leuchtturm grad leider nicht. Aber auf der Bank sitzen, eine Zigarette rauchen und die warme Sonne genießen, das geht sogar sehr gut.


Vom Leuchtturm aus geht es zu einer Aussichtsplattform.


Auch hier heißt es erst mal ein ganzes Stück durch Waldgebiet laufen. Die Beschilderung des Weges dorthin ist sehr mangelhaft. Ein Hinweisschild an der Hauptstraße, das war´s. Danach kommt nichts mehr. Ich muss mich durchfragen.




Dort angekommen, muss man sich wundern, wie gut die Aussicht ist, obwohl man nur einige Meter höher als normal steht.





Wieder in St. Peter-Ording angekommen, lädt ein Bäcker zu Kaffee und Kuchen ein.



Der Rest des Tages besteht eigentlich nur aus spazieren gehen, bummeln, etwas einkaufen. Gegen Abend dann meldet sich ein alter Bekannter wieder - der Hunger !

In dem urigen Restaurant, in dem es letztens so gut geschmeckt hat, ist auch das nächste Essen wieder einfach nur gut und lecker.


Gefahrene Kilometer: 35

Gelaufene Kilometer: 13.86


Donnerstag, 07.06.2018

Um 08:00 Uhr ist die Nacht vorbei. Brötchen gibt es heute wieder frisch vom Bäcker. Auf den Weg dorthin komme ich am Museumsdorf vorbei, welches allerdings sehr klein ist und auch nur aus ein paar Häusern besteht. Heute ist hier Backtag angesagt.

Nach dem Frühstück ist der Tag für den Strand verplant. Mal schauen, wie es so ist, wenn das Wasser ganz nah ist.

 Backstube


 Leichenhaus



Eiskeller



Am Strand angekommen, beobachte ich eine Gruppe von Kindern, die sichtlich Spaß daran haben in der Matsche zu spielen.


Das Wasser - sehr weit weg.


Rosinenbrot aus der Museumsdorf-Backstube, sehr lecker.


Sogar zwei Störche warten darauf, sich das Schauspiel der ankommenden Flut zu betrachten.


Das Beobachtungslager, mit extra gekaufter Strandmuschel, um wenigstens ein bisschen Schatten zu haben.


Beim Gang durch das Watt sehe ich einen nicht eingegrabenen Wattwurm.


Einsame Fußabdrücke...


... die Verursacher.


Gegen 18:00 Uhr setzt die Flut ein. Es ist erstaunlich, wie schnell das Wasser in Richtung Festland vordringt und irgendwie von allen Seiten zu kommen scheint.



Nachdem das Schauspiel vorbei ist, gibt es noch ein Bier bei "Gosch".



An der Ape zurückgekehrt, lerne ich die neuen Nachbarn kennen. Wie sich herausstellt, der eingehaltene Sicherheitsabstand ist gut. Einer von diesen seltsamen Gestalten fragt mich nämlich, wo man Wasser für Kaffee bekommen könnte. Ich erklärte ihm, dass ich mein Duschwasser vom Friedhof an der Kirche hole und Kaffee mit Mineralwasser koche.

Dass diese Figuren kein Wasser zum Duschen brauchen, stellte meine Nase fest, als mir dieser vergammelte Heini gegenüberstand. Hat der gestunken ! Augenscheinlich linkes Gesocks, da alle diese Kreaturen ziemlich ungepflegt und stinkend daherkamen. Aber, so kennt man sie ja....


Gefahrene Kilometer: 8

Gelaufene Kilometer: 16,01



Freitag, 08.06.2018

 Es geht weiter. Vorher gilt es aber noch, die Proviante aufzufüllen.



In Wesselbuurenerkoog sticht eine schöne Gärtnerei ins Auge. Einfach mal ein bisschen bummeln und schauen...


Sehr praktisch ist, dass an diese Gärtnerei ein Café angrenzt, in dem es selbstgemachte Kuchen und Torten gibt. Da es fast mittags ist, meldet sich leichter Hunger. Für leckeren Kuchen lasse ich auch gern mal ein Kotlett liegen.




Da die Mittagszeit für andere nicht unbedingt Kuchenzeit ist, ist es noch ziemlich leer hier. Der Vorteil ist, das Leckerste ist noch da.


Das nächste Ziel steht vor Augen - Büsum.


Ape einparken, natürlich gegen Gebühr, und ab geht es in die Stadt.


Dieses kleine Städtchen ist komplett auf Tourismus eingestellt. Ich kann mir vorstellen, dass hier im Winter gar nichts los sein wird. Überwiegend mumifizierte Grauköpfe sind hier anzutreffen, die auf ihren letzten Tage wohl noch einen irdischen Urlaub genießen wollen.


Die Rheumadeckengeneration belegt die gesamte Innenstadt.





Der kleine Hafen von Büsum.





Geschmackvoll neu eingekleidet geht es hier von Laden zu Laden. Schließlich möchte man im neuen Dress gesehen werden.


Die Wärme macht Durst und ich setze mich in einen Biergarten mit Erdinger Sonnenschirmen. Nordlichter wissen gutes Bier also auch zu schätzen.


Weitergeht es über Stock und Stein durch Dörfer wie Wöhrden...



...oder Brokdorf, das bekannt ist durch das Atomkraftwerk und der Argumentation roten und grünen Abschaums. Wenn es schon in der Birne nicht zum Denken und Argumentieren reicht, dann macht man es wie diese Chaoten - mit Gewalt. Das hat sich ja bis heute nicht geändert. Scheinbar ist dieses Gendefekt wirklich vererbbar.



Von Glücksstadt ...


...geht es mit der Fähre...





...rüber nach Wischhafen.


In den kleinen Dorf Osten fällt ein riesiges Gebilde auf.



Eine Infotafel erklärt Näheres.




 Es geht weiter durch schöne Dörfer, Landstraßen und bewaldete Gebiete, wie Hemmoor...


...Lamstedt...


...Mittelstenahe...


...Moorausmoor...


Bad Bederkesa scheint ein interessanter Ort zum Übernachten sein.



Auf einem Parkplatz, direkt an einer Burg liegend, wird das Nachtlager aufgeschlagen.


Etwas zu essen gibt es natürlich auch noch.




Gefahrene Kilometer: 185

Gelaufene Kilometer: 9,62



Samstag, 09.06.2018

Um 07:00 Uhr ist die Nacht vorbei, Zeit zum Aufstehen. Ringsum ist alles noch ruhig. Ich mache einen kleinen Spaziergang und schau mir die nähere Umgebung an, insbesondere die Burg.

























Über einige Umwege lande ich im Dorf...


... und da der Bäcker geöffnet hat und der Duft einlädt, hole ich frische Brötchen zum Frühstück.



Nach dem Frühstück wird geduscht. Heute gönne ich mir den Luxus, in dem angrenzenden Hallenbad duschen zu gehen. Für 2 Euro lohnt es sich nicht das Wasser zu erhitzen und alles aufzubauen.


Nach der Dusche wird der an das Hallenbad angrenzende Park ein bisschen näher angeschaut.




Mittags geht es weiter in Richtung Bremerhaven, das nur knapp 30 km entfernt liegt.

Es gibt tatsächlich Orte, da möchte man nicht umsonst wohnen...


Über schöne Landstraßen führt der Weg.


Nach einer knappen Stunde ist Bremerhaven erreicht.


Im Hafengebiet wird die Ape abgestellt.


Es scheint, dass man hier etwas zu sehen bekommt.


Gastronomie, Verkaufsstände mit frischem Fisch und Krimskrams, alles ist da.






Ob man es braucht oder nicht, egal. Touristen kaufen alles.


Von hier aus geht es nun nach Dorum, einem kleinen Dorf am Meer, das bei sehr vielen Ape-Fahrern bekannt ist. Dort lebt auch so ein Dreirad-Verrückter, der am Hafen einen Grill betreibt und des Öfteren kleine Treffen veranstaltet.



Der Weg dorthin führt erstmal über typisch ländliche Straßen.



Der Auftritt dieser Dame zur bevorstehenden Fußball-WM war in etwa genauso peinlich wie die WM-Mannschaft selbst.

Parkraum gibt es hier genug.



Das Hafengebiet von Dorum.


Momentan ist Ebbe und die Boote liegen auf dem Trockenen. So ist das nun mal an der Nordsee. Mir persönlich gefällt es da an der Ostsee besser; keine Gezeiten, das Wasser ist wärmer und nicht so salzig. Die Strände dagegen sind an der Nordsee angenehmer. An der Ostsee sind sie zum großen Teil steinig, hier schön sandig.

Ob nun Ost- oder Nordsee, beide Gebiete haben ihre Vor- und Nachteile und jedes seinen persönlichen Reiz. Bei Ebbe durch dreckige Matsche zu laufen, knietief einzusacken und sich die Kleidung gleich mit verschmutzen, kann auch schön sein. Das hat dann den reizvollen Namen "Wattwanderung".


Nun aber wird es Zeit, sich den Magen vollzuschlagen. Das Angebot an Pommes, Würsten, Fleisch und Fisch am Hafen ist reichhaltig.


Ich entscheide mich für Currywurst, Pommes und Mayo. Vom Hörensagen her ist mir der Hafengrill bekannt. Dort gibt es keine Pommes, hier sind es Goldstäbchen. Die Currywurst soll wohl die beste aus dem ganzen Norden sein. Das gilt zu testen...

Von der Bedienung her ist der Laden schon mal vielversprechend. Ein hübsches, junges Mädchen mit einer wirklich sehr freundlichen Art bedient die Gäste. Nicht anbiedernd oder übertrieben, sondern ganz natürlich nett. Die Bestellung wird aufgegeben und ich muss ein bisschen wartet. Macht nichts, dafür wird alles frisch zubereitet.



Nachdem ich meine Mahlzeit empfange, setze ich mich an einen Tisch und falle bald um ! Dreckig, versifft, verschmiert, das letzte Mal wohl vor 3 Tagen gereinigt. Nicht zu fassen ! Das sehr vielversprechende Aussehen des Essens will nicht so recht zu dem Tisch passen. Das erste Goldstäbchen entspricht schon mal meiner Vorstellung. Was man aus so einer Kartoffel doch so alles machen kann. Ich trau mich gar nicht, die Currywurst anzuschneiden. Dieses riesige Ding würde den Tisch berühren und das möchte ich nicht !

Ich sitze also so da, genieße das Essen, meide den Blick auf meinen Tisch und schau mich ein wenig um. Irgendwie sind die Tische und Stühle hier unterschiedlich ! Die, die direkt neben dem Hafengrill stehen, haben eine andere Farbe als die, wo ich grad sitze. Und dann fällt mir auf .... Halleluja ! .... ich sitze gar nicht an einem Tisch des Goldstäbchen-Palastes. Ich sitze bei dessen Nachbarn. Meine CPM-Kombination inclusive Besteck geschnappt und schnell den Platz gewechselt.

Und von nun an ist die Welt in Ordnung. Hier, in der Sitzecke des Hafensgrills, ist alles so wie man es als Gast erwarten darf und muss. Alles ist perfekt sauber. So muss es ein. Da darf ruhig mal eine Pommes auf den Tisch fallen. Macht nichts, kann man ruhig essen. Nebenan beim Nachbarn aber nicht ! Da holt man sich ja die Maul- und Klauenseuche.


Das Essen vom Hafengrill ist wirklich sehr empfehlenswert. Das was ich von der Currywurst gehört habe, trifft tatsächlich zu. Sie schmeckt richtig klasse und macht gut satt. Kein Wunder bei der Größe. Allein die Bedienung ist es wert öfters dort zu essen. Es heißt ja, das Auge isst mit. Leider wohne ich weit weg von hier.


Nach der deftigen Mahlzeit werden die Beine ein bisschen vertreten.


Die Reise geht weiter zum etwa 130 Kilometer entfernten Cloppenburg. Dort ist ein schönes Freilichtmuseum. Mit der Ape war ich dort schon einmal, trotzdem ist es einen erneuten Besuch wert.




Am frühen Abend ist der Parkplatz des Freilichtmuseums erreicht. Noch ein Bier, etwas essen und schon ist es Zeit zum Schlafen.



Gefahrene Kilometer: 143

Gelaufene Kilometer: 9,57



Sonntag, 10.06.2018

Nach Dusche und Frühstück geht es nun ab in das Freilichtmuseum.



Einige Eindrücke:





















Nach Besichtigen dieser interessanten Stätte geht es nun nach Hause. Eine schöne Tour ist mal wieder zu Ende.



Gefahrene Kilometer: 277

Gelaufene Kilometer: 8,38


Gefahrene Kilometer insgesamt bei dieser Tour: 1.541

Gelaufene Kilometer insgesamt: 190,76

Defekte: keine


Die nächste Tour ist schon in Planung und wird im Mai 2019 erfolgen. Es wird eine Rundreise durch Polen werden. Zwei Freunde mit zwei Api...