September 2013 Monschau

Mit der Ape nach Monschau


Donnerstag, 19.09.2013

Gegen späten Nachmittag mache ich mich auf den Weg zur nächsten Tour mit meiner Ape. Den ganzen Tag über hatte ich noch einiges andere zu tun. Zwischendurch packte ich meine Sachen.

Von Monschau habe ich schon so einiges gehört, es liegt auch nur etwa 160 Kilometer entfernt, ich war aber noch nie dort. Mal schauen, was ich dort in den nächsten paar Tagen zu sehen bekommen werde.

Der Tacho zeigt zu Beginn der Tour den Stand 18.390 km.



Es ist bereits dunkel und es nieselt schon geraume Zeit, als ich kurz vor Monschau-Stadt, in dem Stadtteil Imgenbroich, eine interessante Stelle zum Übernachten finde. Kurzerhand parke ich die Ape ein und verschwinde im Kasten.

Erst am nächsten Morgen mache ich von der Übernachtungsstelle und Umgebung einige Fotos.






Freitag, 20.09.2013

Um 09:00 Uhr stehe ich auf. Ich beschließe ein Stückchen weiter zu fahren, um einen schönen Platz zum Duschen und Frühstücken zu suchen.




Kurz nachdem ich getankt habe, zeigt sich eine gute Möglichkeit. Ein Parkplatz, der auch für die Übernachtung mit dem Wohnmobil zugelassen ist und nur einige Hundert Meter vor Monschau-Altstadt entfernt liegt.



Ich lasse mir sehr viel Zeit und bin erst gegen 11:30 Uhr fertig für weitere Unternehmungen.

Direkt in Monschau-Altstadt angekommen, stelle ich fest, dass man mit dem Fahrzeug nicht so ohne Weiteres in die Altstadt fahren darf. Parkgebühr ist grundsätzlich überall zu bezahlen. Das Tagesticket kostet 7 Euro. Aufgefallen ist mir beim Einfahren in Monschau, dass zu einem Restaurant ein Parkplatz gehört, bei dem die Tagesgebühr nur 3 Euro beträgt. Das liegt zwar einige Hundert Meter zurück, das macht aber nichts. Ich bin ja nicht gehbehindert...

Ich parke dort also mein Gefährt ein und freue mich über die eingesparten 4 Euro – ein Weizenbier mehr.



Restaurant, zu dem dieser günstige Parkplatz gehört.



Vom Parkplatz aus gehe ich die Rur entlang in Richtung Altstadt.



Ich komme an den Hallen des sog. Handwerkermarkts vorbei und beschließe mir das näher anzuschauen.





Das Gebäude verspricht, meinem Geschmack nach, außen mehr als es innen bietet. Alles ist sehr einfach und manchmal sogar richtig primitiv gemacht und eingerichtet. Hier geht es wohl nur darum dem Besucher das Geld aus der Tasche zu ziehen.

Der Eingangsbereich:





Für mich persönlich am interessantesten ist die Ausstellung und der Verkaufsbereichs für Eisenbahnen und allerlei Modelle.



Ein Raum, der das frühere Leben der dort wohnenden Menschen zeigen soll, ist auch vorhanden.



Der Eingang zum eigentlichen Handwerkermarkt:



Direkt nach Betreten des Marktes bekommt der Besucher handgefertigte Windmühlen angepriesen. Ob das nun schön ist oder nicht, bleibt Geschmackssache. Interessant sind sie auf jeden Fall. Insbesondere dann, wenn man sich die zum Teil filigranen Detailarbeiten ansieht.



Sogar Weihnachtskrippen werden im September verkauft. Der Preis für jede Krippe ist recht hoch, die gefertigt Arbeit aber sehr interessant.



Der Bereich zum Essen und Trinken darf natürlich auch nicht fehlen.



Angeboten werden allerlei Dinge, die man braucht oder nicht. Vieles aber ist industriell hergestellt und deshalb eigentlich fehl am Platz.



Oma´s Tischdecken, die eigentlich gar nicht mehr in die heutige Zeit passen, kann man hier auch erwerben.



Für mich persönlich ist der Handwerkermarkt überwiegend uninteressant und ich beschließe mir lieber Monschau-Altstadt anzuschauen.



Der erste Eindruck von der Stadt ist faszinierend. Im Einklang mit der schönen Natur, der alten Pflasterung der Straßen und Wege sowie den herrlich alten Häusern zeigt sich dem Besucher eine traumhaft schöne, alte Stadt.



Der Lauf der Rur ist naturbelassen.



Einige Häuser reichen bis an ihr Ufer heran. Die gesamte Stadt wirkt sehr malerisch.



Zwischendurch immer wieder leer stehende Häuser, die zum Teil auch schon leicht verfallen sind. Trotzdem, oder vielleicht gerade deshalb, passen sie ins Gesamtbild und haben einen besonderen Flair.







Egal wohin man schaut, sehr vieles ist schon ziemlich alt, aber trotzdem nicht ungepflegt.





Ich bin positiv überwältigt von der Stadt und gehe durch sämtliche Straßen, schau mir die Häuser, die Geschäfte und Gegend sehr genau an und beschließe für mich, dass Monschau zu den schönsten Städten gehört, die ich bisher besucht habe.

Sehr viele Häuser sind mit liebevoll blühenden Kästen oder Töpfen geschmückt.



Sogar die Brücken stehen nicht nur einfach da, auch an ihnen hängen blühende Kästen.



Ein paar schöne, unkommentierte Fotos der Stadt.















Ein Felsvorsprung als gemütliche Sitzecke umfunktioniert.









Hier setze ich mich hin und nehme erst mal eine Mahlzeit zu mir.



Und weil mich durch die ganze Lauferei die Müdigkeit überkommt, hau ich mich für 1.5 Stunden in meinen Kasten und schlafe erstmal eine Runde. Schließlich habe ich mein Hotelzimmer ja dabei.:) Nachmittags fahre ich nach Imgenbroich und kaufe ein paar Kleinigkeiten ein. Da im Parkhaus die Parkgebühr nur für die Zeit von 10:00 - 19:00 Uhr zu entrichten ist, beschließe ich dort die Nacht zu verbringen. Ich finde dort einen angenehmen Platz, dusche und schau mir anschließend bei einem Bier einen Film auf meinem DVD-Player an, bevor ich mich in meinen Kasten lege und schlafe.




Freitag, 20.09.2013

Der Wecker reißt mich um 08:30 Uhr aus dem Schlaf. Die Nacht war ruhig und gemütlich unter dem Dach. Weil ich schon auf der Hinfahrt gemerkt habe, dass der Gaszug zwischendurch nicht sofort zurückschnellt bei der Gaswegnahme, entschließe ich mich dazu ihn auszubauen, um ihn zu ölen. Eine Arbeit die ich hätte auch zu Hause erledigen können / sollen, aber leider verpennt habe. Schließlich weiß ich ja um die Pflegebedürftigkeit der Ape und was man wann erledigen sollte. Auf Grund der eigenen Schusseligkeit mache ich es eben jetzt.

Nachdem der Gaszug ausgebaut, geölt und wieder eingebaut ist, fahre ich nur kurz ins Einkaufszentrum um anschließend wieder meinen günstigen Parkplatz aufzusuchen. Ich werde mir heute die Burg anschauen.

 

Der Weg zu Fuß ist schnell erledigt und der Aufstieg nicht besonders steil.

Der Torbogen zum Zugang.

Blick auf Monschau.

Zunächst zeigt sich dem Besucher eine kleine Straße mit wieder mal interessanten Häusern.

Der eigentliche Zugang zur Burg.

Einige Fotos des Innenhofs.

Untergebracht ist hier u.a. eine Jugendherberge.

Die Burg selbst kann man nicht besichtigen, nur die Außenanlage und deshalb gehe ich nach etwas über einer Stunde runter nach Monschau. Nun aber von der anderen Seite der Stadt.

Die Straßen und Häuser sind schon wirklich sehr urig. Ein Leben hier kann ich mir sehr gut vorstellen.

Ein mir sehr bekanntes Geräusch nähert sich, huscht an mir vorbei und ich schaffe es gerade noch so eben, ein Foto zu schießen. Eine 50er Ape mit Werbeaufschrift knattert durch Monschau.

Der kleine Zug, dem ich so einige Male begegne und der Leute zur Besichtigung durch die Stadt fährt. Ich mache es lieber zu Fuß, da sehe ich mehr und kann mir Schönes und Interessantes länger und intensiver anschauen.

Da ich keine Lust habe meine Küche in der Ape aufzubauen und der Geruch einer Pizzeria in die Nase steigt, setze ich mich hinein und esse in Ruhe meine Pizza, während ich die Leute, die an ihr vorbeilaufen, beobachte.

 

Nach dem Essen entschließe ich mich dazu, zur Rurtalsperre zu fahren. Das Wetter ist gut und ich fahre über Landstraße, mal ganz abgelegen, mal durch bergige Kurven zu besagtem Ort.

Der Rursee.

Kurz die Ape eingeparkt...

... ein paar schöne Motorräder betrachtet...

... und zu Fuß weiter gelaufen.

Aus wie viel riesigen Teilstücken der Rursee besteht, sehe ich auf einer Karte. Das alles zu betrachten, schaff ich heute gar nicht.

Ich schau mir ein bisschen die Gegend an. Eine Pause ist unter diesem schönen Unterstand leider nicht möglich. Dort befindet sich ein Hornissennest.

Mittels Schiff kann man sich über den See fahren lassen.

Nachdem ich eine lange Zeit dort verbracht habe, es ist schon später Nachmittag, fahre ich zurück nach Monschau. Ich finde ein weiteres Parkhaus, welches mir zum Übernachten noch besser gefällt. und stell meine Ape dort ab. Nach einer Dusche trinke ich beim Schauen eines Films noch einen Wein und leg mich dann hin. Dieser Platz hier ist noch ruhiger als der den ich letzte Nacht hatte.

 

Sonntag, 22.09.2013

Um 08:30 Uhr ist die Nacht vorbei. Nach der Dusche wird die Ape aufgeräumt und ich fahre danach einfach so ein bisschen durch die Gegend. Vorher mache ich allerdings noch ein Foto von dem Parkhaus in dem ich übernachtet habe.

 

Ich komm an einer Senfmühle vorbei und schau sie mir näher an.

Hier kann man ab mittags Speisen zu sich nehmen. Ich bin aber zu früh da, es ist noch geschlossen.

Im Verkaufsraum der Senfmühle wird Senf in allerlei Variationen und Geschmacksrichtungen angeboten.

Auch sehr viele Weinsorten stehen in den Regalen.

Der Proberaum für alkoholische Getränke. Leider muss ich noch fahren.

Nach Besichtigung der Senfmühle fahre ich nach Imgenbroich. Dort ist heute der Monschauer Wirtschaftstag.

Ein Traktor-Club stellt seine, zum Teil schon sehr alten und gut restaurierten Traktoren, vor. An sowas hätte ich auch noch Spaß. In unserer Familie gibt es aber schon so viele Fahrzeuge, ich habe leider keinen Platz mehr für einen Traktor.

Einige Autohändler führen ihre neuen Fahrzeuge vor.

Die fuhr mir schon gestern im Monschau über den Weg.

Zwei Herren in zeitgemäßer Kleidung zeigen ihre beiden schönen, alten Motorräder.

Und noch eine Ape...

Die gesamte Straße und Parkplätze angrenzender Geschäfte sind voll von Informationsständen unterschiedlicher Händler, die ihre Produkte der Öffentlichkeit präsentieren. Zum Teil sehr interessante Dinge.

Ich entschließe mich dazu, nachdem ich mir alles angeschaut habe, erneut zum Rursee zu fahren, um mir dort einen anderen Teil des Sees zu betrachten.

Nicht nur der See, auch die Landschaft drumrum, ist faszinierend.

Weil ich vergessen habe an der Burg von Monschau ein Foto mit meiner Ape zu machen, das ich auf die Startseite meiner Homepage setzen möchte, fahre ich auf dem Rückweg vom See zur Burg hoch, um das dort zu erledigen.

Ich fahre durch die schöne, alte Stadt und ziehe mit meinem Vehikel viele Blicke auf mich. Niemand regt sich darüber auf, wenn ich durch enge Gassen fahre und die Leute zur Seite gehen müssen. Ganz im Gegenteil, man lächelt mich an. Oder aus, ich habe die Leute nicht gefragt...

Ich trinke im Biergarten einer Pizzeria noch ein Weizen und fahre dann erneut in das Parkhaus, in dem ich die letzte Nacht auch schon verbracht habe. 

 

Montag, 23.09.2013

Die Nacht verläuft ruhig, niemand stört meinen Schlaf und ich stehe um 08:00 Uhr auf. Nach einer Dusche und Aufräumen der Ape fahre ich mal wieder nach Imgenbroich, um im Café des Einkaufszentrums zu frühstücken. Ich habe keine Lust mir heute meine Brote zu schmieren und den Kaffee zu kochen.

In einem Schuhgeschäft ist die Ware stark runtergesetzt und ich kaufe mir direkt zwei Paar neue Schuhe. Die alten Treter lasse ich als Souvenir zurück und trete die Heimkehr an; zum Teil mit einem weinenden Auge, da mir Monschau und die gesamte Umgegend sehr gut gefallen haben und diese schöne Tour nun dem Ende naht.

Wie immer bei meinen Überlandfahrten, fahre ich durch zum Teil sehr schöne Natur...

... und vielen, kleinen Dörfern.

Da ich mich gerade in der Nähe von Wassenberg befinde, entscheide ich mich dazu, diese kleine Stadt anzufahren.

Als Kind war ich sehr oft hier, da hier u.a. meine Oma wohnte, bei der ich damals oft die Ferien verbracht habe.

Nach etwa 40 Jahren finde ich den damaligen Bahnhof wieder, in dessen Nähe sie wohnte. Beim Fragen nach dem Bahnhof von Wassenberg ernte ich überall nur Schulterzucken. Es muss ihn also schon sehr lang nicht mehr geben.

Trotzdem finde ich ihn und sehe, dass er heute ein umgebautes, wunderschönes Wohnhaus ist. 

Das Haus, in dem meine Oma wohnte, finde ich auch. Es hat sich kaum verändert. Aus den ehemals zwei Wohnungen ist heute ein Einfamilienhaus geworden. Viele alte Erinnerungen kommen hoch, als ich dort stehe. Wie ich bei ihr auf der Couch im Wohnzimmer schlafe, wir zusammen am Tisch essen, zusammen einkaufen gehen oder der Milchmann vorbeikommt, vor dem Haus hält und ich mit Milchkanne bewaffnet die Milch holen darf. Lang ist´s her... Sie ist zwar schon lang tot; in dem Moment aber, als ich dort stehe, lebt sie für mich und ist ganz nah...Ich lebe grad Anfang der 70er Jahre. Alles Drumrum existiert für ein paar Minuten überhaupt nicht und ich wische mir eine Träne aus dem Gesicht...

Ich fahre weiter nach Wassenberg-Birgelen, einem sehr kleinen Dorf, in dem meine Oma bis zu ihrem Tod und weitere Verwandte wohnten und zum Teil noch wohnen.

Ihre letzte Wohnung, unterm Dach. Auch hier war ich damals öfters in den Ferien.

Ich fahre noch zum Friedhof von Birgelen, obwohl es ihr Grab nicht mehr gibt. Ich weiß ja aber, wo sie liegt. Außerdem liegen dort eine Tante und Onkel von mir, denen ich auch einen Besuch abstatte.

Die Reise nimmt nun ein Ende. Ich fahre von hier aus nach Hause durch und komme gegen 22:00 Uhr an. Mit Ausnahme, dass ich den Gaszug ölen musste, muckte die Ape kein einziges Mal. Und selbst diese kleine Reparatur war ja nicht "ihr", sondern mein Fehler.

Der Tachoendstand zeigt 18.914 km an. Ich habe also 524 Kilometer bei dieser Tour gemacht. Jeder Kilometer war, wie bei jeder Tour, mal wieder ein Genuss. Es macht Spaß, so langsam über Land zu tuckern und zwischendurch einfach mal stehen bleiben, um sich Etwas näher anzuschauen.

Ich werde in diesem Jahr, wenn es arbeitsmäßig passt, auf jeden Fall noch eine Tour machen. Mein nächstes Ziel sind Bremen und Hamburg...